Deutschland wird 2024 zwei Kriegsschiffe in den indopazifischen Raum schicken, inmitten der zunehmenden Spannungen zwischen China und Taiwan.
In seiner Rede auf dem „Shangri-La-Dialog“ in Singapur, der wichtigsten Sicherheitskonferenz Asiens, sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, dass die Länder sich für die regelbasierte internationale Ordnung und den Schutz der großen und wichtigsten Seepassage einsetzten müssen.
Welthandel könnte durch eine militärische Einnahme Taiwans durch China massiv gestört werden
Die Straße von Taiwan, eine 180 Kilometer breite Meerenge zwischen Fuijan in China und der Insel Taiwan, ist eine der wichtigsten Seewege für den Welthandel. Etwa 50 Prozent aller globalen Schifferrouten führen durch diese Meerenge. Die Sorge ist daher groß, dass wenn China Taiwan angreifen sollte, dies zu einer Schockwelle im globalen Handel führen könnte.
China führt in dieser Region immer wieder Militärmanöver durch, im Ernstfall wären die Containerschiffe gezwungen das Gebiet zu umfahren, was die globalen Lieferketten massiv stören würde. Zwar ist das Risiko gering, dass China die Durchfahrt im Fall eines Krieges sperren würde, allerdings würde dies auch von der Reaktion der westlichen Länder abhängen.
China sieht in Taiwan eine abtrünnige Provinz, die wieder in das Land eingegliedert werden soll, wenn nötig auch mit Gewalt. Auf der Sicherheitskonferenz drohte China Taiwan mit Krieg. Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu sagte, dass das chinesische Militär im Zweifelsfall keine Sekunde zögern würde. Außerdem sagte der Verteidigungsminister, dass jede Einmischung in dieser Angelegenheit zum Scheitern verurteilt ist.
Mit der verstärkten militärischen Präsenz in der Region begibt sich Deutschland bereits auf einen schmalen Grat zwischen den Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen des Landes. China gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands.
Deutscher Kriegsgifteinsatz richtet sich nicht gegen eine Nation
Auf dem Sicherheitsdialog sagte Boris Pistorius, dass eine Fregatte und ein Versorgungsschiff 2024 in die Region entsandt wird und dass dieser Einsatz nicht gegen eine Nation gerichtet ist, sondern sie dem Schutz der auf Regeln basierenden internationalen Ordnung dienen.
Bereits 2021 schickte Deutschland zum ersten Mal seit fast 20 Jahren ein Kriegsschiff in das Südchinesische Meer und veröffentlichte 2021 Leitlinien für eine indopazifische Strategie, die eine Abkehr von der stark auf China ausgerichtete Asienpolitik signalisiert.
Seitdem hat Deutschland auch Kampfjets in die Region geschickt, eine stärkere Kooperation der deutschen mit der japanischen Luftwaffe angekündigt und Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte mehrmals, dass man enger mit Japan zusammenarbeiten will.