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Die älteste Monarchie der Welt hat ein Problem

Die älteste Monarchie der Welt, das japanische Kaiserhaus, hat ein gewaltiges Problem, denn so langsam schrumpft sie.

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Durch die Hochzeit von Prinzessin Mako mit ihren langjährigen Freund Kei Komuro, schrumpft das Kaiserhaus auf 12 Frauen und fünf Männer.

Grund dafür ist, dass in der japanischen Monarchie Frauen nach der Heirat ihren königlichen Status verlieren, zwar gibt es eine Abfindung von 152,2 Milliarden Yen (ca. 1,14 Millionen Euro), allerdings lehnte die Prinzessin nach einigen Kontroversen das Geld ab. Das erste Mal, dass dies seit dem Zweiten Weltkrieg passiert.

Monarchie in Japan wird immer kleiner

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand das Kaiserhaus auf 67 Mitgliedern, nach dem Ausscheiden der Prinzessin sind es nur noch 17.

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In Japan ist die Erbfolge auf Männer beschränkt und die Auswahl ist nicht sehr groß, bei nur fünf Männern.

Als fest stand, dass Prinzessin Mako heiraten wird, kam erneut die Diskussion auf, dass Frauen in der Erbfolge zugelassen werden sollten, um die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt zu stärken und sie der modernen Zeit anzupassen.

Und dieser Vorschlag ist auch in der Bevölkerung populär, wie Umfragen immer wieder zeigen.

Die Monarchie in Japan kann das aber nicht ändern. Denn deren Rolle wird im japanischen Recht geregelt und da hat das Kaiserhaus kein Mitspracherecht. Zwar haben in der Vergangenheit Politiker immer wieder versucht, etwas zu ändern, aber Erfolg hatten sie damit nicht.

Zuerst sollte 2006 zugelassen werden, dass Frauen in der Erbfolge zugelassen werden, doch nach der Geburt von Prinz Hisahito, der erste Junge nach fast vier Jahrzehnten, wurde der Gesetzesvorschlag beiseite gelegt.

Konservative Starrköpfigkeit schadet dem Kaiserhaus

2012 wollte der damalige Premierminister den Prinzessinnen erlauben, ihren eigenen königlichen Zweig zu gründen, wenn sie heiraten, aber er wurde kurz danach von Shinzo Abe abgelöst und die Idee war vom Tisch.

Für die Konservativen Politiker soll sich an der Erbfolge nichts ändern, denn dies ist nun einmal eine Tradition. Das Problem ist allerdings, dass diese Starrköpfigkeit zwangsläufig dazu führen wird, dass die älteste Monarchie der Welt aussterben wird.

Zuletzt wollte Premierminister Yoshihide Suga etwas ändern, aber auch die Idee war schnell vom Tisch, sein Nachfolger, Fumio Kishida, lehnt eine Änderung kategorisch ab.

Dazu kommt, dass zwar die Zahl der Mitglieder des Kaiserhauses sinkt, sie den Steuerzahler allerdings allein in diesem Jahr 25 Milliarden Yen (ca. 188.861.100 Euro) kosten werden. Die Kosten umfassen die Gehälter von 1.080 Mitarbeiter, Lebensmittel, Bildung und die persönlichen Ausgaben.

Etwas, das nicht sehr gut bei der japanischen Bevölkerung ankommt. Anfang dieses Monats teilte die kaiserliche Haushaltsbehörde mit, dass bei der Prinzessin eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden sei, die auf Online-Beleidigungen des Paares und ihrer Familien zurückzuführen sei.

Da die japanische Monarchie im Ausland kaum Aufmerksamkeit auf sich zieht, sind sie auch kein Wirtschaftsfaktor, wie zum Beispiel das englische Kaiserhaus. Dies wird durch die kleine Hochzeit der Prinzessin auch noch einmal unterstrichen.

Zwar folgt nach einer Hochzeit im Kaiserhaus immer auch ein Anstieg der Eheschließungen in Japan und auch die Geburten steigen an, beides sehr wichtig für das Land, aber ob das nun auch passiert, bleibt abzuwarten.

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