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Debatte zum 150. Jahrestag

Die Bedeutung der Iwakura-Mission für das heutige Japan

Die Iwakura-Mission (1871-1873) bestand aus einer Gruppe vier hochrangiger Regierungsbeamter und Diplomaten, die unter der Leitung von Iwakura Tomomi in die Vereinigten Staaten sowie Europa entsandt wurden. Anlässlich des 150. Jahrestages der Iwakura-Mission, debattierten Wissenschaftler über die historische Auswirkung auf das heutige Japan.

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Die gemeinnützige Organisation „Iwakura Mission Society“ veranstaltete das Treffen am 3. und 4. Dezember in Minato, Tokyo. Der Verband entzifferte und analysierte bereits unter anderem auch die offiziellen Aufzeichnungen der Iwakura-Mission namens „Bei-Ō Kairan Jikki“.

Die Iwakura-Mission diente zur Erkundung des Westens

Die Mission wurde entsandt, um Vorverhandlungen über die Revision ungleicher Verträge mit westlichen Mächten zu führen und von der Politik und Wirtschaft fortgeschrittener Nationen zu lernen. Diese Ergebnisse der 632-tägigen Reise während der frühen Meiji-Ära (1868-1912) sollen einen erheblichen Einfluss auf die Modernisierung Japans gehabt haben.

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Während der Konferenz wurden verschiedene Meinungen dargestellt und Geschehnisse reflektiert. Während der beiden Tage wurden zudem zahlreiche Vorträge und Lesungen abgehalten.

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In einer Vorlesung am 4. Dezember mit dem Titel „Japan in der Welt“ erklärte Makoto Iokibe, Kanzler der Universität Hyogo: „Die Iwakura-Mission war eine Reise auf der Suche nach der Form eines Nationalstaates in der Meiji-Zeit.“ Man kam zu dem Entschluss, dass man sich die Neugier und den Eifer eben dieser Mission aneignen solle, Wissen aufzunehmen, so Shinichi Kitaoka, Präsident der Universität der Präfektur Nara.

Das Foto zeigt die Mitglieder der Iwakura-Misson: Iwakura Tomomi (mittig) mit seinen Stellvertretern Kido, Yamaguchi, Itō und Ōkubo. Bild: MA
Das Foto zeigt die Mitglieder der Iwakura-Misson: Iwakura Tomomi (mittig) mit seinen Stellvertretern Kido, Yamaguchi, Itō und Ōkubo. Bild: MA

Saburo Izumi, Vorsitzender der Gesellschaft und Autor zahlreicher Bücher, die sich über die Mission befassen, sagte zum Abschluss der Veranstaltung: „Das heutige Japan befindet sich nach Bakumatsu (den letzten Jahren des Tokugawa-Shogunats in der späten Edo-Periode) und der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg inmitten einer dritten Krise. Es ist höchste Zeit für uns, von der Iwakura-Mission zu lernen und nach Hinweisen zu suchen, wie wir die kommenden Zeiten überstehen können.“

Die Reise führte auch nach Deutschland

Während der Expedition führten die Mitglieder diplomatische Gespräche in Washington, wo ihnen auch die Wirkungsweise eines Gatling-Maschinengewehrs vorgeführt wurde. Anschließend führte ihr Weg nach England, wo Verträge über den Bau von Kriegsschiffen für die japanische Marine abgeschlossen wurden. In Berlin beeindruckte die Reisenden das preußische Militärwesen, welches später zum Vorbild der japanischen Armee werden sollte.

Am 13. September 1873 war die Iwakura-Mission nach Japan zurückgekehrt, fast ein Jahr später als geplant.

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