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HomeNachrichten aus JapanDie Woche in Japan 01.10. bis 07.10.

Wochenrückblick

Die Woche in Japan 01.10. bis 07.10.

In der vergangenen Woche waren die Raketenstarts aus Nordkorea und die außerordentliche Parlamentssitzung, bei der sich Premierminister Fumio Kishida viel Kritik anhören musste, die vorherrschenden Themen.

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Insbesondere die Verbindungen der LDP zu der „Vereinigungskirche“, einer koreanischen Sekte, sowie das Staatsbegräbnis von Shinzō Abe erhöhen den Druck auf den japanischen Premierminister.

Premierminister ignoriert weiterhin Kritik

Doch egal, wie viele kritische Fragen in der Parlamentssitzung diese Woche auch aufgekommen sind, Kishida hat es stets geschafft, diese gekonnt zu umgehen. Tatsächlich hat er sich bisher zu keinem einzigen der Kritikpunkte geäußert.

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Stattdessen versprach er, die Situation für die Wirtschaft und die Bevölkerung zu verbessern. So sollen Touristen bald noch mehr Geld in Japan ausgeben als sie es 2019 getan haben, und der schwache Yen soll zur Steigerung der Exporte in verschiedenen Sektoren, vor allem bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, genutzt werden.

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Wie das genau funktionieren soll, lies der Premierminister allerdings offen.

Zudem forderte Kishida Unternehmen auf, während der „Shunto“ (Lohnverhandlungen) im Frühjahr die Löhne deutlich zu erhöhen. Diese Forderung gab es bereits im vergangenen Jahr – doch so wirklich geklappt, hat das leider nicht.

In der vergangenen Woche wurde der japanische Konsul in Russland festgenommen und aus dem Land geworfen. Als Reaktion hat die Regierung in dieser Woche den russischen Konsul in Japan des Landes verwiesen.

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un spielt wieder mit Raketen

Auch Nordkorea hat in dieser Woche wieder auf sich aufmerksam gemacht. Das Land schoss das erste Mal seit fünf Jahren eine Rakete über Japan hinweg. Dies führte dazu, dass über J-Alert eine Warnung an die Bevölkerung ausgegeben wurde, aber auch in Gebieten, die überhaupt nicht betroffen waren. Dafür musste sich die Regierung entschuldigen.

Aber damit nicht genug, denn Kim Jong-un liebt es, mit Raketen zu spielen, und so wurden am Donnerstag gleich zwei davon abgefeuert. Diese stürzten allerdings ins Japanische Meer, weit von Japan entfernt.

Die Metropole Tokyo ist praktisch der Trendsetter Japans. Was in Tokyo Mode ist, überschwemmt später das ganze Land. Kein Wunder also, dass die japanische Hauptstadt als Indikator für viele Dinge zählt.

Leider auch für die Inflation und die steigt in Tokyo mittlerweile rasend schnell an. Wie die Daten des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation diese Woche zeigten, stieg sie im September um 2,8 Prozent, die schnellste Rate seit mehr als 30 Jahren.

Wohnen in Kyoto ist zu teuer

Ebenfalls immer teurer wird das Wohnen in Kyoto. In keiner anderen Ecke Japans steigen die Wohnungspreise schneller als in der Kulturhauptstadt. Die Stadtverwaltung befürchtet daher, dass immer mehr junge Leute die Stadt verlassen werden, weil sie sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können.

Laut einer Studie des Real Estate Economic Institute (REEI) lagen die Preise für Einheiten in neuen Wohngebäuden in Kyoto im Geschäftsjahr 2021 bei 865.000 Yen (ca. 6.061 Euro) pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Wert dem Geschäftsjahr 2018 entspricht.

Dagegen will man bald mit einer Steuer kämpfen, die auf leer stehende Wohnungen und Häuser erhoben wird. Allerdings bezweifeln Experten, dass das etwas bringt.

Nicht ganz so neu ist die Idee, dass Atomkraftwerke in Japan länger laufen sollen. Neu ist allerdings, dass man eine Laufzeit von über 60 Jahren anstrebt. Damit das funktioniert, hat der neue Chef der Atomaufsichtsbehörde in dieser Woche angekündigt, dass entsprechende Richtlinien überarbeitet werden sollen.

Aktuell darf ein Atomkraftwerk nämlich nur 40 Jahre lang laufen. Wenn man die strengen Sicherheitsrichtlinien der Atomaufsicht umsetzt, dann auch 60 Jahre. Das hat bisher allerdings nicht ganz so gut funktioniert.

Und sonst so diese Woche?

Im September wurde einer Sprachschule in Fukuoka von den Behörden die Lizenz entzogen, weil sie einen ausländischen Studenten misshandelt hatte. Dies hätte zur Folge, dass die Schule fünf Jahre lang keine neuen Schüler mehr aufnehmen dürfte.

Die Schule hat dagegen allerdings Klage eingereicht und war damit erfolgreich. Die Sprachschule argumentierte, dass sie einen Mitarbeiter entlassen habe und nun alles wieder in Ordnung sei. Auch das Gericht argumentierte, dass diese Strafe einen großen wirtschaftlichen Schaden für die Schule verursache. Kurzum: Alles bleibt wie gehabt.

Der Vorsitzende des japanischen Verlagsriesen Kadokawa nahm diese Woche seinen Hut. Grund dafür ist der Bestechungsskandal rund um die Olympischen Spiele in Tokyo. Gleichzeitig beteuerte der Vorsitzende natürlich weiterhin seine Unschuld.

Der Vorsitzende Tsuguhiko Kadokawa wurde im September zusammen mit zwei Mitarbeitern verhaftet, da es Absprachen über die Sponsorenschaft der Spiele gab.

Einer Studie zufolge ist der japanische Videospielmarkt groß – im Jahr 2020 betrug das Marktvolumen mehr als 2 Billionen Yen (etwa 14 Milliarden Euro). Nun, diese Tatsache sollte niemanden überraschen. Aber diese Woche hat sich herausgestellt, dass vor allem Apps den Markt dominieren. Der Hauptgrund dafür ist, dass man nicht gezwungen ist, eine bestimmte Konsole zu kaufen, und somit nicht an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden ist.

Und weil der Winter auch in Japan vor der Tür steht: Der Fuji hat die erste Schneedecke dieser Saison getragen.

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