In dieser Woche in Japan gab es wieder ein paar Statistiken, der Weg zur Normalität nach der Pandemie wird geebnet, Sportwagen sind beliebte Ziele für Diebe und der ehemalige Premierminister Yoshihide Suga bringt sich in Stellung.
Außerdem wird es in Japan Lohnerhöhungen geben, aber nicht für alle Arbeitnehmer.
Japan auf dem Weg in die Normalität
Das Coronavirus hat die Welt lange beschäftigt und wird es wohl auch noch eine Weile tun. Trotzdem muss man nach mehr als zwei Jahren langsam wieder zurück in die Normalität kommen.
Dieses „zurück“ hat Premierminister Fumio Kishida in dieser Woche angekündigt, in dem das Virus in die gleiche Kategorie wie die saisonale Grippe eingestuft werden wird. Das heißt, Maßnahmen werden gestrichen, darunter auch Einreisebeschränkungen, die aktuell noch bestehen.
Zustimmung für das Kabinett weiter im Keller
Ob das dazu führt, dass die Zustimmungsrate für den Premierminister wieder steigen wird, ist allerdings fraglich. Die Rate fällt nämlich immer weiter und bleibt unter der sogenannten „Gefahrenzone“ von 30 Prozent.
Grund dafür sind nicht die Coronamaßnahmen, bei denen es sich ohnehin nur noch um Empfehlungen handelt, sondern die angekündigten Steuererhöhungen, mit der die steigenden Ausgaben für die Verteidigung finanziert werden sollen.
Das führt auch dazu, dass Premierminister Fumio Kishida angreifbar ist. Bisher wurde das noch nicht ausgenutzt, nun bringt sich aber Ex-Premierminister Yoshihide Suga in Stellung, um das für sich auszunutzen. In einem Interview, was diese Woche erschien, attackierte er Kishida für seine Politik.
Lohnerhöhungen nicht für alle
Eine weitere Schlappe für den Premierminister gab es diese Woche beim Thema Lohnerhöhungen. Zwar haben einige Unternehmen zugesagt, die Löhne bei den kommenden „shunto“ erhöhen zu wollen, aber kleine Unternehmen, die den größten Teil der Arbeitsplätze in Japan stellen, waren nicht dabei.
Grund dafür ist die Tatsache, dass die meisten der kleinen Unternehmen sich eine Lohnerhöhung schlicht nicht leisten können, da sie die steigenden Kosten praktisch nicht auf die Kunden umlegen konnten.
Zeit für Statistiken
Auch in dieser Woche gab es wieder einige Statistiken, erst einmal eine, die wahrscheinlich niemanden interessiert. Für das Schreiben dieses Artikels gehen jede Woche vier Tassen Kaffee drauf.
Nachdem das geklärt ist, wieder zurück nach Japan, denn wie die Zahlen zeigen, ist das Land als Touristenziel immer noch sehr beliebt. Im Dezember hat die Zahl der einreisenden Touristen das erste Mal seit Beginn der Pandemie wieder die 1-Million-Marke geknackt.
Insgesamt sah es 2022 gar nicht so schlecht aus, wie eine andere Statistik zeigt. Denn im vergangenen Jahr ist die Zahl der Besucher aus dem Ausland um das 15-fache gestiegen.
Eine weitere Statistik der Feuerwehr in Tokyo besagt, dass die Zahl der Notrufe 2022 einen Rekordwert erreicht haben und sie zeigt, dass die Belastung für Notfallpersonal weiter steigt.
Annäherung an Südkorea
Mit Südkorea streitet Japan sich immer noch wegen der Frage der Entschädigung von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg, als Korea eine Kolonie von Japan war.
Der Streit geht nun schon über Jahre und Japan bewegt sich leider kaum. Daher hat Südkorea nun einen Vorschlag gemacht, wie man das Problem angehen kann und diskutiert dies gerade mit Tokyo. Ein Ergebnis gibt es zwar noch nicht, aber man nähert sich immerhin wieder etwas an.
Scholz goes Japan
Unser Bundeskanzler Olaf Scholz will im März Japan besuchen und mit Premierminister Fumio Kishida Gespräche über einige wichtige Dinge führen, darunter auch die engere Zusammenarbeit.
Kishida hat sich in den letzten Wochen bereits mit einigen Regierungschefs der G-7-Länder getroffen, Deutschland ist damit das letzte Land, das Gespräche führen wird.
Freispruch für Tepco-Manager bestätigt
Ein Gericht in Tokyo bestätigte am Mittwoch den Freispruch für drei ehemalige Tepco-Manager, denen vorgeworfen wurde, die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi nicht verhindern zu haben.
Der Freispruch kam nicht so gut in der Bevölkerung an, die darin einen Skandal sahen. Allerdings ist das Urteil mittlerweile rechtskräftig.
Sportwagen beliebte Ziele für Diebe
Japanische Sportwagen werden im Ausland immer beliebter, so beliebt, dass besonders ältere Modelle ein lukratives Ziel für Diebe sind. Die Zahl der Diebstähle steigt in Japan nämlich an.
Der Grund für diese Beliebtheit sind Filme, Anime und Manga, in denen die Autos eine Rolle spielen.
Und sonst so diese Woche in Japan?
And the Winner ist: ein Fischiges Bento aus Tsugaru, das den Ekiben Grand Prix gewonnen hat. Wer Fisch mag, der wird sicher sagen, dass es lecker aussieht.
Ein japanischer Student wurde bei einem Diebstahl erwischt und als unhöflich bezeichnet. Dagegen wert er sich nun vor Gericht, also wegen der Bezeichnung „unhöflich“.
Der Flughafen Haneda wird weiter ausbaut, mehr Platz, mehr Flugzeuge usw.
Und die japanische Fluggesellschaft ANA fliegt bald wieder von München aus nach Japan.
Noch mehr Japan gibt es übrigens immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.