Der Druck auf den japanischen Premierminister steigt und steigt, in dieser Woche ist erneut einer seiner Minister in die Kritik geraten und Rücktrittsforderungen wurden laut.
Minori Terada, ein enger Vertrauter von Kishida und Innenminister Japans, hatte falsche Angaben über Wahlkampfausgaben gemacht und damit gegen das Gesetz zur Kontrolle politischer Gelder verstoßen.
Justizminister gefeuert
In dieser Woche musste bereits Justizminister Yasuhiro Hanashi seinen Hut nehmen, ein weiterer Tiefschlag für den japanischen Premierminister. Hanashi hatte sich unpassend über die Todesstrafe geäußert und es stellte sich heraus, dass das nicht das erste Mal war.
Der Denkzettel für den japanischen Premierminister kam dann auch direkt, denn eine neue Umfrage zeigt, die Zustimmung für sein Kabinett ist weiterhin im Sinkflug.
Da war doch noch was mit dem Coronavirus
In Japan befürchtet man, dass es zu einer achten Corona-Welle kommen wird und die Situation sieht leider so aus, als wird auch genau das eintreten, denn die Corona-Zahlen steigen wieder stark an.
Als Grund für die steigenden Zahlen hat man schnell die Reiselust, die durch die Reisesubvention der Regierung und die Öffnung für ausländische Touristen befeuert wurde, ausgemacht.
Und weil wir schon von den Reisesubventionen sprechen, die sollen eigentlich der Tourismusbranche helfen, tun sie auch, allerdings eher dabei, noch mehr Arbeit zu verursachen. Die Branche beklagt nämlich den Aufwand bei der Beantragung und dass diese Mehrbelastung zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kommt.
Russland poltert mal wieder
In dieser Woche meldete sich auch der russische Botschafter in Japan zu Wort und schob die Schuld an den schlechten Beziehungen zwischen den beiden Ländern der japanischen Regierung in die Schuhe.
Gleichzeitig forderte er die Regierung auf, alles zu unternehmen, damit sich die Beziehungen bessern, denn Russland hat ja nichts getan, was die Verschlechterung erklären würde.
Gemeinsames Sorgerecht doch nicht so einfach einzuführen
Japan arbeitet gerade daran, das gemeinsame Sorgerecht einzuführen, denn aktuell hat nur ein Elternteil die Verantwortung nach einer Scheidung. Für den anderen Elternteil ist das natürlich praktisch, denn so ist es sehr einfach, sich aus der Verantwortung zu stehlen, auch bei den Unterhaltszahlungen.
Da wir allerdings von Japan sprechen, ist das nicht ganz so einfach. Ein Gremium des Justizministeriums hat in dieser Woche Vorschläge veröffentlicht, wie man das aktuelle System umbauen könnte. Die Vorschläge zeigen, dass es einigen Widerstand gegen das gemeinsame Sorgerecht innerhalb des Gremiums gibt.
Die Wirtschaft schrumpft
Eigentlich waren die Aussichten für die japanische Wirtschaft recht gut, daher kommen die aktuellen Zahlen auch überraschend. Die Zahlen zeigen nämlich, dass die japanische Wirtschaft im vergangenen Quartal geschrumpft ist. Eigentlich wurde ein leichtes Wachstum erwartet.
Insbesondere der private Konsum ist schwach ausgefallen und der ist wichtig für die japanische Wirtschaft.
Und sonst so in dieser Woche?
Es scheint, als sei die Eiszeit endlich vorbei, denn die beiden Staatschefs von Japan und Südkorea haben sich das erste Mal nach langer Zeit zu einem Gipfeltreffen getroffen.
Anwälte und Tierärzte haben eine Gruppe gegründet, um Tierquäler strafrechtlich zu verfolgen, da die Meldungen über Tierquälerei immer mehr werden und die Justiz bisher nicht richtig durchgreift.
Die Lockerungen der Einreisebeschränkungen haben den von der Regierung gewünschten Effekt, die Zahl der Menschen, die aus dem Ausland nach Japan einreisen, steigt wieder an und das deutlich.
Und ein Krankenhaus wurde in dieser Woche dazu verurteilt, einem Hikikomori Schadensersatz zu zahlen, weil es den Mann über Wochen illegal festhielt.
Noch mehr Japan gibt es übrigens immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.