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Wochenrückblick

Die Woche in Japan – Endlich wieder Touristen, oder doch nicht?

In dieser Woche war es so weit: Japan lässt Touristen wieder uneingeschränkt ins Land. Die Tourismusbranche freut sich und schaut ein klein wenig optimistischer in die Zukunft, damit ist wieder alles gut … oder doch nicht?

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Tatsächlich freut sich nicht jeder über die Besucher aus dem Ausland, denn nicht wenige fürchten, dass nun die Infektionszahlen wieder in die Höhe schießen werden.

Touristen: Geld ja, ansonsten nein danke

Die einschlägige Meinung ist, dass die Mehrheit der Touristen ja keine Maske tragen würde, weswegen man ihnen lieber aus dem Weg gehen sollte, denn eine Maskenpflicht sollte für alle geltend gemacht werden. Unter diesem Druck wird die Regierung ihr Ziel, die Bevölkerung nur unter bestimmten Bedingungen zur Maske greifen zu lassen, wohl so schnell nicht erreichen.

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Trotzdem zeigen die Zahlen, dass Japan immer noch eins der beliebtesten Reiseziele ist, denn gleich am 11. Oktober strömten viele Menschen aus dem Ausland ins Land.

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Gleichzeitig sind in dieser Woche die neuen Reisesubventionen gestartet. Damit will die japanische Regierung den Inlandstourismus ankurbeln. Der Start verlief aber ziemlich holprig: So brachen die meisten Reise-Websites unter dem Ansturm zusammen, und es gab sofort Beschwerden darüber, dass Hotels ihre Preise erhöhten.

Politisch war in dieser Woche natürlich auch wieder ordentlich was los in Japan. Gespräche zwischen Japan und Deutschland wurden angekündigt, die im November stattfinden sollen. Die Hauptthemen sollen Russland, China und Nordkorea sein.

Innenpolitisch läuft es weiterhin nicht sehr gut für den japanischen Premierminister. Er verliert immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung, sodass er mittlerweile so unbeliebt ist wie noch nie seit seiner Wahl.

Gründe finden sich dafür genug: Das Staatsbegräbnis von Shinzō Abe, das in der Bevölkerung nicht gut ankam, aber trotzdem stattgefunden hat. Die Verbindung zwischen der LDP und der koreanischen Sekte „Vereinigungskirche“, die der Premierminister zwar unterbinden will, wobei er jedoch kein gutes Bild abgibt. Neu hinzugekommen ist der Vorwurf der Vetternwirtschaft, da der japanische Premierminister seinen ältesten Sohn auf einen wichtigen Posten im Amt des Premierministers berufen hat.

Und da die Preise auch in Japan immer schneller ansteigen, will man nun den Anstieg bei den Strompreisen bekämpfen. Dafür sind Maßnahmen geplant, allerdings stoßen die noch vor ihrem Beschluss auf Kritik, da die ersten Ideen an der falschen Stelle ansetzen.

Apropos teuer: Auch die Weizenpreise steigen und steigen. In Japan führt das inzwischen dazu, dass die dortige Lebensmittelindustrie versucht, den Menschen Reismehl wieder schmackhaft zu machen. Der Verbrauch ist seit Jahren gesunken, da Nudel und Brot dort immer beliebter werden, aber Reismehl ist eben günstiger.

Die Digitalisierung des Landes geht ebenfalls voran. Um das unbeliebte „My Number“-System endlich populärer zu machen, wird die analoge Krankenkassenkarte abgeschafft und in „My Number“ integriert. So muss jeder Einwohner des Landes dieses System nutzen, ob man will oder nicht.

Und sonst so diese Woche?

Japan hat in dieser Woche eine Trägerrakete getestet, die allerdings kurz nach dem Start gesprengt werden musste. Die Rakete wich nämlich von ihrem Ziel ab.

In der Präfektur Ibaraki gibt es etwas zu feiern, denn man ist nicht mehr die unattraktivste Präfektur des Landes.

Lange führte Ibaraki die Liste an, wurde in diesem Jahr aber von Saga übertrumpft. Hokkaido ist übrigens am attraktivsten für Japaner.

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