Japan ist für sein Festhalten beim Thema Kohleenergie „ausgezeichnet“ worden, denn das Land erhielt diese Woche den „Fossil“ Award.
Damit hat das Land, nach der „Ehrung“ im Jahr 2019, bereits zum zweiten Mal den Negativ-Award ergattert. Die Regierung tut zudem sehr viel dafür, ein würdiger Preisträger zu sein – immerhin fördert Japan trotz aller Versprechen die Energiegewinnung aus Kohle und das weltweit.
Selbsternannter Anführer der japanischen Impfgegner in dieser Woche verhaftet
Der selbst ernannte Anführer der japanischen Impfgegner und QAnon-Ableger „Yamato Q“ wurde in dieser Woche verhaftet. Natürlich vermuten seine Anhänger nun, dass er Mundtod gemacht werden soll, denn Kritiker seien ja nicht gerne gesehen.
Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach, denn der selbst ernannte Aktivist hat sich des Sozialbetrugs schuldig gemacht. Er kassierte Sozialhilfe, obwohl er von den Spenden seiner Schäfchen ein recht gutes Leben führte.
Dass sich die Anführer der Impfgegner oder sogenannten „Querdenker“ gerne selbst bedienen, scheint in allen Ländern gleich zu sein. In Deutschland zum Beispiel sitzt Michael Ballweg aktuell in Untersuchungshaft, weil er sich in nicht unerheblichem Umfang privat an den von ihm fortlaufend gesammelten Spenden bedient haben soll.
Anklage wegen illegalen Waffenbesitzes oder nicht?
Das Attentat, bei dem der ehemalige japanische Premierminister Shinzō Abe erschossen wurde, beschäftigt weiter die Polizei.
Der Attentäter benutzte für die Tat eine selbstgebaute Waffe, weshalb die Polizei zusätzlich Anklage wegen „illegaler Verwendung einer Waffe“ erheben will. Das Problem ist jedoch, dass das japanische Waffengesetz keine Bestimmungen für selbstgebaute Waffen enthält, da es bis zu dem Attentat keinen solchen Fall in Japan gegeben hat.
Japans Premierminister ist weiterhin ein Fähnchen im Wind
In dieser Woche zeigte eine Umfrage einer japanischen Tageszeitung, dass die Zustimmungswerte des japanischen Premierministers weiter gefallen sind. Grund dafür ist allen voran die Inflation, aber auch der Umgang der Regierung mit der Vereinigungskirche. Statt „Umgang“ würde „Zickzackkurs“ die Situation wohl besser beschreiben, denn der Premierminister hat bislang mehrfach seine Meinung zum Thema revidiert.
Und so kam es, dass auch Premierminister Kishida die Umfrageergebnisse zur Kenntnis genommen hat, denn kurze Zeit später änderte er erneut seinen Kurs zum Thema Vereinigungskirche.
Japan setzt auf den Tourismus
Der Tourismus ist eine wichtige Säule der japanischen Wirtschaft. 2019 galt als touristisches Rekordjahr für Japan, doch dann kam die Pandemie und vorbei war es mit den Touristenmassen im Land.
In dieser Woche stellte die japanische Tourismusbehörde allerdings einen Plan vor, durch den der Tourismus wieder kräftig angekurbelt werden soll. Genaue Maßnahmen werden noch ausgearbeitet, aber das Ziel steht fest: Bis 2025 soll der Laden wieder brummen, und bis 2030 sollen jährlich 60 Millionen Touristen ins Land gelockt werden.
Darüber hinaus sollen die Touristen animiert werden, mehr Geld auszugeben und länger im Lande zu verweilen. Ein detaillierter Plan dafür soll im März 2023 folgen.
Atomkraft ist toll
Japan arbeitet an einer Laufzeitverlängerung für seine Atomkraftwerke und in dieser Woche wurde der Plan konkreter. Es sieht danach aus, als will das Land die Anlagen bis zu 80 Jahre am Netz lassen.
Dies würde gelingen, wenn die Zeit, in der Atomkraftwerke für eine Sicherheitsüberprüfung vom Netz gehen, nicht in die Betriebszeit eingerechnet wird. Die Laufzeitverlängerung soll bis Ende des Jahres beschlossen werden.
Erneute Drohungen aus Nordkorea
Keine Woche ohne eine Nachricht über Nordkorea. Dieses Mal hat das Land mit „beispiellosen Militärmaßnahmen“ gedroht, sollten weiter militärische Übungen stattfinden.
Das Land hatte in der vergangenen Woche als Reaktion auf eine Militärübung der USA und Südkoreas wiederholt Raketen abgefeuert.
Und sonst so diese Woche in Japan?
Eine Ära endet, denn der Süßwarenhersteller Sakuma hat angekündigt, sein Geschäft einzustellen. Zwar ist das Unternehmen in anderen Ländern nicht so bekannt, aber seine Bonbons aus der Dose kennt jeder Ghibli-Fan, denn sie waren die heimlichen Stars im Anime-Film „Die letzten Glühwürmchen“.
Und wer als Tourist nach Tokyo reist, der muss sich auf höhere Kosten für Taxis einstellen, denn zum ersten Mal seit 15 Jahren werden die Preise erhöht.
Noch mehr Japan gibt es übrigens immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen findet.