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Wochenrückblick

Die Woche in Japan – Kritik an der Atomaufsicht, UFOs, Inseln gefunden und SpoGOMI

In dieser Woche hat man in Japan ein paar Inseln gefunden, UFOs waren ein ganz großes Thema und die Unabhängigkeit der Atomaufsichtsbehörde wird angezweifelt.

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Und dann war da ja noch die Ankündigung zur ersten Weltmeisterschaft von SpoGOMI, einer Sportart, die 2018 in Japan erfunden wurde.

Zu nah bei der Regierung?

Die japanische Atomaufsichtsbehörde hat in dieser Woche die Laufzeitverlängerung von Atomreaktoren abgesegnet, die die Politik bereits in der vergangenen Woche beschlossen hatte.

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Reaktoren dürfen nun also mehr als 60 Jahre laufen, wenn sie alle 10 Jahre eine Sicherheitsinspektion unterlaufen.

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Es hagelt allerdings von allen Seiten Kritik, die die Unabhängigkeit der Behörde infrage stellt. Mit der Entscheidung begibt man sich auf Regierungslinie und Zeit, um wichtige Fragen zu klären, hat man sich auch nicht genommen.

Der Premierminister redet, der Kabinettschef revidiert

Wenn Politiker eines können, dann ist das reden, da ist auch der japanische Premierminister Fumio Kishida keine Ausnahme. Und so sagte er vor einigen Tagen, dass er die Ausgaben für Kinder und Familien auf 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben will.

Einen Tag später revidierte Kabinettschef Hirokazu Matsuno diese Aussage. Man habe Kishida missverstanden, es soll zwar mehr Geld in diesen Bereich fließen, aber das BIP ist kein Maßstab.

Der Grund, wieso Matsuno das sagte, war, dass die Aussage des Premierministers die Befürchtungen, dass es Steuererhöhungen geben wird, ausgelöst hat.

99 Luftballons

Überhaupt ging es wieder einmal turbulent her, ein großes Thema in dieser Woche waren UFOs, also unidentifizierte Flugobjekte. Genauer Ballons, noch genauer chinesische Ballons, die in den vergangenen Jahren über Japan entdeckt wurden.

Noch weiß niemand, um was für Ballons es sich da eigentlich gehandelt hat, aber die japanische Regierung war ungewöhnlich deutlich und vermutet chinesische Spionage.

Zudem hat die Regierung beschlossen, mit Waffen gegen die Ballons vorzugehen und eine Reaktion nicht den in Japan stationierten US-Streitkräften zu überlassen.

99 Tomahawks

Also genau genommen über 500 Tomahawks, die will Japan nämlich von den USA kaufen. Dieser Kauf sollte über Jahre hinweg erfolgen, doch nun will die japanische Regierung doch lieber Express shoppen.

Der Kauf der Marschflugkörper soll im Geschäftsjahr 2023, das im April beginnt, abgeschlossen werden. Warum es nun ganz schnell gehen muss, verriet der japanische Verteidigungsminister allerdings nicht.

Ganz billig wird die Kaufwut der Regierung übrigens nicht, im Haushaltsentwurf für 2023 sind 211,3 Milliarden Yen, also umgerechnet 1,4 Milliarden Euro für den Kauf der Tomahawk vorgesehen.

99 Politiker

Gut, genau genommen sind es ein wenig mehr Politiker, die die Abe-Fraktion bei der LDP als Mitglieder hat, aber irgendwie muss man ja überleiten. Jedenfalls ist die Fraktion in dieser Woche auf Konfrontation mit Japans Premierminister gegangen.

Die Fraktion warnte davor, den Kurs der Abenomics, ein Wirtschaftspaket, das der ehemalige Premierminister Shinzō Abe eingeführt hatte, um Japan aus der Rezession zu ziehen, zu ändern. Dies könnte durch die Wahl des neuen Vorsitzenden der Bank of Japan nämlich passieren.

Für Kishida ist das eine deutliche Warnung, denn ohne die Fraktion im Rücken kann er nicht regieren, ist sie doch die mächtigste Fraktion in er LDP.

Schau mal, da sind noch ein paar Inseln

Wir kennen das doch alle, da räumen wir auf und finden Dinge, mit denen wir nicht gerechnet haben. So ähnlich ist es in dieser Woche auch in Japan gewesen. Man hat nämlich das erste Mal seit 35 Jahren seine Inseln gezählt und es stellt sich heraus, dass man mehr als 7.000 Insel die letzten Jahre übersehen hat.

Für die Zählung wurde eine digitale Karte verwendet, die ein wenig genauer ist, als das Material, dass vor 35 Jahren genutzt wurde. An dem Hoheitsgebiet von Japan ändert dieser Fund übrigens nichts.

Für Vegetarier und Veganer

Japan hofft auf mehr Touristen und das bedeutet auch, dass mehr Veganer und Vegetarier ins Land kommen werden. Dafür wurde vor der Pandemie bereits eine Initiative gestartet, um veganes und vegetarisches Essen zu verbreiten. Die Initiative ist allerdings etwas eingeschlafen.

Die Präfektur Fukuoka macht nun einen Schritt und baut das Angebot für Vegetarier und Veganer aus. Insbesondere Restaurants sollen mehr tierfreie Menüs auf die Karte nehmen.

LGBTQ und ihre Rechte

Mit den Rechten der LGBTQ-Community ist es in Japan so eine Sache. Besonders die LDP stemmt sich vehement dagegen. Hauptargument: Das stört das traditionelle Familienbild.

Außerdem müsse man die Bevölkerung fragen und Probleme aus dem Weg räumen und so weiter und so fort.

Da dachte sich die Nachrichtenagentur Kyodo News, dass sie einfach mal die Bevölkerung fragt und es stellt sich heraus, dass die Mehrheit der Japaner für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe sind.

Ich kaufe mir eine Insel

Auf TikTok macht seit Wochen ein Video die Runde, in der eine Chinesin behauptet, eine unbewohnte Insel in der Präfektur Okinawa gekauft zu haben. Laut japanischen Medien scheint dies auch zu stimmen. Also genau genommen hat ein Unternehmen in Japan die Insel gekauft, denn so einfach ist das gar nicht, als Ausländer einen solchen Kauf zu tätigen. Die Firma hängt allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Frau zusammen.

Im Netz stieß das Video auf geteilte Meinung. Sehr viele sehen in dem Kauf eine neue Strategie Chinas, ihr Territorium zu erweitern, andere sind vor Neid förmlich explodiert.

SpoGOMI bekommt eigene Weltmeisterschaft

SpoGOMI ist eine Sportart, die 2008 in Japan gegründet wurde. Dabei handelt es sich um Müllsammeln. Seit der Gründung gab es bereits eine nationale Meisterschaft, doch jetzt soll diese Sportart durchstarten.

In der vergangenen Woche wurde nämlich die erste Weltmeisterschaft in SpoGOMI angekündigt. Dafür soll es auch Wettbewerbe in ca. 20 anderen Ländern geben. Also liebe Fußballfans, versucht es doch einfach mal mit SpoGGOMI in der fußballfreien Zeit.

Und sonst so diese Woche

In Tokyo versuchen Aktivisten die Stadtverwaltung zu stoppen, die plant die grüne Oase der japanischen Hauptstadt umzubauen.

Die japanische Polizei hat bei Ermittlungen zu einer Einbruchsserie Probleme mit Telegram bekommen.

Und Klimaaktivisten gehen gegen Japans größten Stromerzeuger vor.

Übrigens, noch mehr Japan gibt es immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.

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