In dieser Woche wurden in Japan gleich mehrere Missbrauchsfälle bekannt gemacht. In einem Kindergarten wurden mehrere Kinder über Monate hinweg körperlich und psychisch missbraucht und in einer Einrichtung für Menschen mit einer geistigen Behinderung gab es ebenfalls mehrere Vorfälle.
In beiden Einrichtungen gab es monatelang Untersuchungen, bevor die Behörden die Fälle öffentlich machten, Angehörige wurden vorab nicht informiert.
Misshandlungen wurden anonym gemeldet
Im Fall des Kindergartens versuchte der Leiter die Missbrauchsfälle zu vertuschen, was zum Glück nicht geholfen hat. Daher klickten in dieser Woche auch gleich mehrmals die Handschellen, denn drei Erzieherinnen wurden verhaftet.
Im Fall der Einrichtung für Menschen mit einer Behinderung sprach die Präfektur, in der sich die Einrichtung befindet, eine administrative Anordnung aus und die Mitarbeiter, die die Misshandlungen begangen haben, wurden entlassen, eine Anklage gab es hier allerdings nicht.
In beiden Fällen wurden die Behörden durch anonyme Meldungen auf den Missbrauch aufmerksam gemacht.
Polizei mal wieder mit QAnon beschäftigt
Die Polizei hat vor einigen Tagen den Hauptsitz der selbst ernannten QAnon-Aktivisten von YamatoQ durchsucht, nachdem Tage zuvor bereits wieder einige Mitglieder verhaftet wurden.
Grund für die Durchsuchung war abermals eine Aktion der Impfgegner in einem Impfzentrum in Yazu.
Auch in dieser Woche: Ein Politikstückchen
Auch in dieser Woche war wieder einiges los in der japanischen Politik. Die Regierung wagt wieder einen Vorstoß im Kampf gegen die sinkende Geburtenrate und beabsichtigt, die Geburtenbeihilfe anzuheben, um das Kinderkriegen in Japan wieder attraktiver zu machen.
Experten bezweifeln allerdings, dass das ausreichen wird, denn es gibt viele Gründe, wieso es immer weniger Kinder in Japan gibt.
Außerdem hat das Parlament einen Nachtragshaushalt in Milliardenhöhe beschlossen. Die 28,92 Billionen Yen (ca. 204 Milliarden Euro) sollen für den Kampf gegen die Inflation genutzt werden. Ähnlich wie in Deutschland plant die japanische Regierung eine Strompreisbremse, auch der Gaspreis soll subventioniert werden.
Du kommst hier nicht rein
Wer Sozialhilfe in Japan bekommt, der hat es nicht leicht. Man sollte allerdings meinen, dass der Staat es fördern würde, wenn man einen guten Schulabschluss erlangen und sich so aus der Armut befreien möchte.
Das sieht man allerdings in Japan etwas anders, jedenfalls in der Politik, denn wer Sozialhilfe bekommt, darf nicht studieren gehen.
Diese Verordnung stammt aus dem Jahr 1963, als Studieren noch nicht so üblich war, wie es das heute ist. Aber man will an dieser Verordnung auch nichts ändern, denn ein Ausschuss hat die Sozialhilfe in Japan untersucht und einige Vorschläge vorgelegt, darunter auch, dass diese Verordnung bestehen bleiben sollte.
Einschränkungen für Touristen
Die Insel Iriomotejima ist Weltkulturerbe und bietet viel Natur mit einer Menge seltener Pflanzen- und Tierarten. Damit das auch so bleibt, wird der Zugang für Touristen ab sofort eingeschränkt.
Das heißt konkret, dass einige Gebiete nicht mehr betreten werden dürfen, für einige Gebiete benötigt man ab sofort eine Genehmigung und einen Reiseleiter und es gibt eine allgemeine Höchstmenge an Touristen, die pro Tag in diese Gebiete gehen dürfen.
Und sonst so diese Woche?
Japans BIP ist nicht ganz so stark geschrumpft, wie befürchtet. Allerdings gibt es Anzeichen, dass es nicht so gut für die japanische Wirtschaft aussieht. Das passt zu dem Ergebnis einer neuen Umfrage, die zeigt, dass viele Großunternehmen in Japan pessimistisch in die Zukunft blieben.
Die Klimaaktivistin Kimiko Hirata hat es in die BCC Top 100 Liste der Frauen geschafft, die weltweit den meisten Einfluss haben.
Und eine Bürgerinitiative hat die Stadt dazu aufgefordert, mehr für Bedürftige zu tun und sie nicht mehr zu zwingen in bestimmte Unterkünfte zu ziehen.
Noch mehr Japan gibt es übrigens immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.