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Wochenrückblick

Die Woche in Japan: Premierminister in der Ukraine, die Yakuza schrumpft und Insektenlebensmittel

In dieser Woche ist der japanische Premierminister überraschend in die Ukraine und dann weiter nach Polen gereist. Zudem gibt es offizielle Zahlen zur Yakuza, die zeigen, dass der Mythos ausstirbt.

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Außerdem hat die Lebensmittelindustrie Insekten für sich entdeckt; was bisher nur ein Nischenprodukt war, geht langsam in den Massenmarkt über.

Japans Premierminister spontan in der Ukraine

Es wurde zwar immer wieder angesprochen, dass Japans Premierminister Fumio Kishida in die Ukraine reisen will, aber wegen Sicherheitsbedenken wurde eine Reise immer wieder abgesagt. Doch in dieser Woche war es so weit, überraschend flog er nach Gesprächen in Indien in die Ukraine und bekräftigte dort noch einmal die japanische Unterstützung.

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Direkt im Anschluss ging es weiter nach Polen, wo Kishida finanzielle Unterstützung zur Bewältigung der Menge an Flüchtlinge zusagte.

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Wahlkampf beginnt

Im Ausland ist Kishida aktuell ein gern gesehener Gast, im Inland hat er aber mit einigen Problemen zu kämpfen, da die Zustimmung für ihn immer noch im Keller ist.

Und da bald Kommunalwahlen im ganzen Land sind, wurde diese Woche der Wahlkampf eingeläutet. Wenn die Wahlen für die LDP schlecht laufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Kishida das Unterhaus auflöst und Neuwahlen ansetzt.

Annäherung mit Südkorea

Der japanische Premierminister sammelt allerdings im Moment auch im Inland Pluspunkte, zum Beispiel bei der Annäherung an Südkorea. Denn man hat nun beschlossen, stärker in der Nordkorea-Frage zusammenzuarbeiten und die Exportbeschränkungen für das Nachbarland zu lockern.

Gerade die Zusammenarbeit beim Thema Nordkorea ist sehr wichtig, da das Land als große Gefahr für Japan angesehen wird.

Neue Behörde nimmt ihren Dienst auf

Die Agentur für Kinder und Familien ist ein wichtiges Anliegen der japanischen Regierung, insbesondere um die sinkende Geburtenrate zu bekämpfen.

Die neue Behörde sollte eigentlich schon längst gestartet sein, doch ein Wechsel in der Führung des Landes und Finanzierungsfragen haben den Start immer wieder verschoben.

Jetzt steht fest, dass die Behörde am 1. April ihren Dienst aufnehmen wird, es gibt aber immer noch einige große Probleme zu bewältigen.

Die Yakuza schrumpft und wird grau

Die Yakuza schrumpft weiter, Ende 2022 standen laut der nationalen Polizeibehörde 22.400 Personen in direkter Verbindung zu ihr, das sind allerdings 1.700 weniger als im Vorjahr.

Dazu kommt, dass die Yakuza zunehmend grauer wird, denn die meisten Mitglieder sind über 50 Jahre alt. Nachwuchs findet man nur selten, nicht zuletzt, weil es strenge Gesetze gibt, die einem das Leben als Yakuza sehr schwer machen.

Lebensmittel mit Insekten erreichen den Massenmarkt

In Japan haben große Unternehmen die Attraktivität von Insekten als Lebensmittel erkannt. Bisher waren Lebensmittel mit Insekten nur ein Nischenprodukt, doch nun kristallisiert sich heraus, dass die Industrie damit den Massenmarkt erobern will.

So hat sich unter anderem das Start-Up Takeo mit dem Tiefkühlproduktproduzenten Nichirei zusammengetan und auch Nippon Telegraph and Telephone East koopiert mit einem Start-Up.

Es wird wieder teurer

Durch die Pandemie sind die Grundstückpreise in Japan gefallen, doch der Trend ist nun beendet, denn die Preise steigen wieder ordentlich an. Laut aktuellen Daten im Schnitt um 1,6 Prozent.

Die Preise für Wohnbauland in städtischen Regionen stiegen im Durchschnitt um 1,4 Prozent, was auf die solide Nachfrage nach Wohnraum zurückzuführen ist, die durch niedrige Zinssätze für Wohnungsbaudarlehen und Subventionen der Stadtverwaltungen für den Kauf von Häusern begünstigt wird.

Stalker ein immer größeres Problem

Die Zahl der Verhaftungen von Stalkern ist in Japan auf ein Rekordniveau geklettert. Insgesamt nahm die Polizei 2022 1.028 Menschen deswegen fest.

Bei den 1.028 Fällen handelt es sich um 354 Wohnungseinbrüche und um 210 Drohungen, außerdem gab es einen Mordfall.

Gleichzeitig ist das Problem mit „Galerie-Stalkern“ in den Fokus gerückt. Dabei handelt es sich um Stalker, die auf Ausstellungen von Kunststudenten gehen, um sie zu belästigen.

Und sonst so diese Woche?

Zwar wurden die Maskenregeln gelockert, doch die Mehrheit der Menschen wollen den Mund-Nasen-Schutz weiterhin tragen.

Eine öffentliche Toilette in Shibuya hat in dieser Woche für einige Kritik gesorgt, da sie nach dem Umbau einen Unisexbereich und einen Bereich für Männer hat, aber der Bereich nur für Frauen wurde abgeschafft.

Und der LDP-Generalsekretär hat kostenloses Schulessen versprochen, allerdings wissen weder die zuständige Behörde noch seine Parteikollegen etwas davon.

Übrigens, noch mehr Japan gibt es immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.

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