Diese Woche erwartete Japan hohen Besuch aus Deutschland, denn Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier war zu Besuch in Tokyo. Außerdem trafen sich Japan und Deutschland in Münster zu Sicherheitsgesprächen.
Sowohl beim Besuch Steinmeiers als auch bei den Sicherheitsgesprächen in Münster wurde bekräftigt, dass Deutschland und Japan Partner sind und in vielen Bereichen auch weiterhin eng zusammenarbeiten werden.
Nordkorea lässt Raketen fliegen
Nordkorea hat in dieser Woche eine Reihe Raketen abgefeuert, die meisten davon in Richtung Südkorea, aber auch ein paar in Richtung Japan. Dass dies auf Protest stößt, dürfte klar sein, aber es führte auch dazu, dass Japan und Südkorea ein Treffen planen, um ihre Sicherheitsstrategie besser zu koordinieren.
Zudem gab es erneut technische Probleme mit dem J-Alert, einem landesweiten Warnsystem. Da dies nicht das erste Mal ist, dass das Warnsystem Probleme bereitet, wird es nun überarbeitet.
Yakuza im Fokus der Ermittler
Darüber hinaus kam es in dieser Woche zu weiteren Ermittlungen im „Gyoza-Mord“, in deren Folge ein Hauptquartier einer Yakuza-Bande durchsucht wurde. Der sogenannte „Gyoza-Mord“ bezieht sich auf die Ermordung von Takayuki Ohigashi, Präsident der Restaurantkette Osho Food Service, der von den Medien „Gyoza-Mord“ getauft wurde. Ohigashi wurde am 9. Dezember 2013 erschossen.
Aufgrund von DNA-Spuren, die auf einer weggeworfenen Zigarette gefunden wurden, glaubt die Polizei nun, den Täter gefunden zu haben. Allerdings fehlt noch das Tatmotiv, das sie durch die Durchsuchung erhofft zu finden.
Laufzeit für Japans Atomkraftwerke könnte auf 80 Jahre verlängert werden
Die Atomaufsichtsbehörde hat vorgeschlagen, dass alte Atomkraftwerke alle 10 Jahre überprüft werden sollen, damit sie weiter laufen dürfen. Damit reagiert die Atomaufsicht auf den Plan der japanischen Regierung, die Betriebsdauer von Atomkraftwerken über 60 Jahre hinaus zu erlauben.
Das könnte bedeuten, dass eine Zulassung auch für 80 Jahre Laufzeit möglich wird, also wie in den USA.
„Don’t Eat and Drive“
Experten in Japan haben in dieser Woche vor japanischen Backwaren gewarnt. Grund dafür ist, dass diese oftmals Alkohol enthalten, der bei einer Alkoholkontrolle nachgewiesen werden kann.
Erst vor einigen Tagen wurde gegen einen Busfahrer eine Disziplinarmaßnahme verhängt, weil sein Test einen Alkoholgehalt von 0,11 mg pro Liter ausgeatmeter Luft anzeigte. Der Fahrer hatte allerdings gar keinen Alkohol getrunken, sondern vor Dienstantritt ein gedämpftes Brötchen gegessen.
Experten raten daher dazu, nach dem Verzehr von Backwaren den Mund gründlich auszuspülen und Zähne zu putzen.
Viele LGBTQ-Jugendliche haben schon einmal an Selbstmord gedacht
Laut einer Umfrage der Organisation „ReBit“ haben 48 Prozent der LGBTQ-Jugendlichen in Japan im Jahr 2021 über Selbstmord nachgedacht, 14 Prozent haben es sogar schon einmal versucht.
Obwohl das Bewusstsein für LGBTQ-Themen in Japan zunimmt, haben der Befragung zufolge viele junge Menschen immer noch nicht die Möglichkeit, in ihrem Umfeld über diese sehr persönlichen Themen zu sprechen. Dieser Mangel an Unterstützung führt zu einer großen Belastung, was sich dringend ändern muss.
Er ist wieder da
Vor ein paar Tagen ist der Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung zurückgetreten. Grund waren seine Lügen über seine Verbindungen zur Vereinigungskirche. Aber ein Rücktritt in der japanischen Politik wäre kein Rücktritt, wenn nicht ein anderer hoher Posten winken würde.
So auch hier – denn ansstatt sich aus der Politik zurückzuziehen und über seine Fehler zu reflektieren, wurde der ehemalige Minister vor vier Tagen an die Spitze der Corona-Task-Force gesetzt.
Und sonst so diese Woche?
Der Ghibli-Park wurde eröffnet, und wie zu erwarten war, sind die Eintrittskarten für den Park schon längst ausverkauft. Und wie einige wahrscheinlich auch bereits vermutet haben, werden Tickets mittlerweile online zu Wucherpreisen weiterverkauft.
Und weil wir gerade bei Freizeitparks sind: Einige der beliebtesten Attraktionen sind definitiv Achterbahnen und Riesenräder. Das war auch in einem Park in Hokkaido der Fall. Dort wurde allerdings ein Riesenrad geschlossen, während eine Frau mit ihren Kindern noch drinnen saß, da man vergessen hatte zu überprüfen, ob die Gondeln leer waren. Glücklicherweise wurde die Familie recht schnell wieder befreit.
Außerdem wurden noch Japans beliebteste Babynamen im Jahr 2022 bekannt gegeben: Bei den Jungen ist es „Ao“ und bei den Mädchen ist es „Himari“ bzw. „Hinata“.
Noch mehr Japan gibt es übrigens immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.