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Wochenrückblick

Die Woche in Japan: Sushi-Terrorismus, Atomkraftwerke und Annäherung an Südkorea

In dieser Woche gab es in Japan die ersten Festnahmen wegen des sogenannten Sushi-Terrorismus. Außerdem steigen die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen der Atomkraftwerke weiter an und China warnt das Land vor einem neuen Kalten Krieg.

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Wohl die wichtigste Nachricht dürfte sein, dass Südkorea und Japan sich wieder annähern, da der japanische Nachbar einen Vorschlag zur Beilegung des Streits um die Entscheidung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiterinnen gemacht hat.

Südkorea versucht Streit beizulegen

Der Vorschlag, den Südkorea diese Woche unterbreitete sieht vor, dass eine Stiftung diese Zahlungen an die ehemaligen Zwangsarbeiterinnen übernimmt. Finanziert werden soll dies zunächst über Spenden, die von südkoreanischen Unternehmen getätigt werden.

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Die südkoreanische Regierung bittet allerdings auch japanische Unternehmen zu spenden, allerdings hat noch keines reagiert.

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Japan hat den Vorschlag wohlwollend aufgenommen und die Regierung kündigte an, dass sie die „aufrichtige Entschuldigung“ vorheriger Regierungen übernehmen wird.

Zudem haben beide Länder angekündigt, die regelmäßigen Treffen der Staatsoberhäupter wieder aufnehmen zu wollen. Das letzte Treffen fand 2012 statt.

Trotz der Annäherung wird es wohl noch eine ganze Weile dauern, bis sich das Verhältnis der beiden Länder wieder normalisiert, auch wenn in dieser Woche ein wichtiger Schritt gemacht wurde.

Altersvorsorge für Frauen in Japan schwierig

Das Thema Altersvorsorge ist auch in Japan sehr wichtig, immerhin ist die Altersarmut dort hoch. Doch gerade Frauen machen sich große Sorgen darum, ob sie genügend Geld für das Alter beiseitelegen können, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Viele würden auch gerne mehr arbeiten, wenn sie weniger zu Hause tun müssten und nicht wenige sehen eine Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts.

Die Umfrage verdeutlicht auch noch einmal das Problem der sogenannten „Babystrafe“, also dass Frauen nach der Geburt benachteiligt werden.

Angst vor einem Krieg ist groß

Unsere Welt wird immer chaotischer. Wo man hinschaut, gibt es Konflikte, humanitäre Katastrophen usw. und es kommt einem so vor, als würde es von Jahr zu Jahr schlimmer werden.

Dementsprechend befürchten auch 86 Prozent der Menschen in Japan, dass das Land in einen Krieg verwickelt werden könnte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Kabinettsbüros, die in dieser Woche veröffentlicht wurde.

Der Hauptgrund für diese Befürchtung liegt laut der Umfrage an den internationalen Spannungen.

Erste Verhaftungen wegen Sushi-Terrorismus

Es gab die ersten Verhaftungen wegen Sushi-Terrorismus. Die Polizei nahm drei Personen fest, die sich einen Spaß daraus machten, in einem Sushi-Restaurant Sojasoßenflaschen abzulecken.

Dabei filmten sich die drei Spaßvögel und stellten das Video ins Internet. Als Grund für die Tat sagte eine der drei Personen aus, dass sie glaubten, etwas Lustiges machen zu müssen. Sollte es zu einer Anklage kommen, drohen zwei der drei Personen bis zu drei Jahren Haft wegen einer Behinderung des Geschäfts.

Neuer Anlauf für die Änderung des Einwanderungsgesetzes

Die japanische Regierung will das Einwanderungsgesetz ändern, um schneller abschieben zu können. Diese Änderungen sind umstritten und die Regierung scheiterte bereits einmal mit der Umsetzung.

Nun gibt es aber einen zweiten Anlauf in einer etwas abgeschwächten Form. Zwar gibt es auch dieses Mal wieder Proteste, doch das Kabinett hat den Vorschlag der Regierung für eine Änderung bereits durchgewunken.

Gesetzesentwurf für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe

Japans Opposition will die Diskussion über die Gleichstellung der Geschlechter beschleunigen und hat in dieser Woche einen Gesetzesentwurf für die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe vorgelegt.

Der Entwurf hat zwar keine Chance im Parlament, da es zu viele Menschen innerhalb der LDP gibt, die das ablehnen, aber so wird der Druck auf die Regierung erhöht.

Bergung der Brennelemente in Fukushima kommt einfach nicht voran

Im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi liegen Tonnen von Brennelementen, die geborgen werden müssen. Doch TEPCO kommt mit den Arbeiten einfach nicht voran.

Die Bergung wurde bereits verschoben und die Arbeiten sollen jetzt in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2023 beginnen. Eigentlich will die Regierung, dass die Stilllegung des Atomkraftwerks zwischen 2041 und 2051 abgeschlossen ist, doch der Termin dürfte nicht mehr haltbar sein.

Und sonst so diese Woche?

Der japanische Leiter des WHO-Regionalbüros in Manila wurde wegen Diskriminierung und Rassismus gefeuert.

Die berühmte Parade „Roto no gi“ wird wieder nach Kyoto zurückkehren.

Die Ausweitung der Nutzung der „My Number“ soll vereinfacht werden.

Und dann noch etwas in eigener Sache: Der Wochenrückblick wandert demnächst in unserem Newsletter. Denn viele haben sich einen gewünscht und wir basteln gerade an einem System dafür.

Übrigens, noch mehr Japan gibt es immer mittwochs in unserem Podcast „Rolling Sushi“, den ihr auf allen gängigen Streamingplattformen, zum Beispiel Spotify, findet.

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