Wie erwartet hat die japanische Regierung gerade den Ausnahmezustand für Tokyo und drei weitere Präfekturen ausgerufen, da sich dort das Coronavirus immer schneller ausbreitet und die Gesundheitssysteme überlastet sind. Die Erklärung gilt bis zum 7. Februar.
Die Gouverneure der betroffenen Präfekturen haben die Regierung am Wochenende gebeten diese Maßnahme zu ergreifen.
Ausnahmezustand bringt nur wenig Einschränkungen
Durch den Ausnahmezustand bekommen die Gouverneure mehr Möglichkeiten zur Bekämpfung der Pandemie, darunter fällt auch die Sicherung von medizinischen Mitteln.
Die Präfekturen planen die Bevölkerung nun zu bitten, nach 20 Uhr das Haus nicht mehr zu verlassen und Restaurants und Bars sollen ebenfalls um diese Uhrzeit schließen.
Daran halten muss man sich allerdings nicht, da die Gouverneure nur darum bitten können, sich an die Maßnahmen zu halten, Strafen können allerdings nicht verhängt werden, sollte ein Unternehmen oder Personen diese Aufforderung ignorieren.
Weitere Einschränkungen sind allerdings nicht geplant, so werden Geschäfte, Museen und Schulen geöffnet bleiben.
Gesundheitsexperten sind skeptisch
Gesundheitsexperten stehen den Ausnahmezustand in dieser Art allerdings skeptisch
Toshio Nakagawa, Präsident der Japan Medical Association, sagte in während einer Pressekonferenz, die Regierung solle die Möglichkeit prüfen, den Geltungsbereich der geplanten Maßnahme auf das ganze Land auszudehnen, je nach dem Grad der weiteren Ausbreitung des Virus.
Hiroshi Nishiura, ein Professor an der Universität Kyoto, der sich auf mathematische Modellierung von Infektionskrankheiten spezialisiert hat, sagte am Mittwoch bei einem Treffen von Gesundheitsexperten, die die Regierung beraten, dass es etwa zwei Monate dauern wird, bis die tägliche Zahl der Neuinfektionen in Tokyo unter 100 fällt.
Shigeru Omi, Leiter eines Regierungsunterausschusses für die Pandemie, sagte am Dienstag, es sei eine extrem schwierige Leistung, die Situation so weit zu verbessern, dass der Ausnahmezustand in weniger als einem Monat aufgehoben werden könne.
Gesetzesänderung soll Strafen bei Nichteinhaltung der Maßnahmen bringen
Die japanische Regierung kündigte vor Kurzem an, das Gesetz zur Bekämpfung der Pandemie überarbeiten zu wollen, um Strafen einzuführen und einer Forderung der Gouverneure, die seit dem Ausnahmezustand im Mai besteht, nachzukommen.
Allerdings stößt der Plan bei der Opposition in Japan auf Kritik, was dazu führen kann, dass eine schnelle Überarbeitung des Gesetzes nicht möglich ist.