Englisch lernen leicht gemacht! Gibt es das auch für Bewohner von Japan, die bis heute noch öfters Ausländern mit der Phrase „Sumimasen, eigo ga dekimasen!“ (Entschuldigung, aber ich kann kein Englisch) ausweichen?
In einem Raum in einem Mehrzweckgebäude im Tokyoter Stadtteil Akihabara lernen Frauen in maidlike Outfits die englische Konversation von einem Muttersprachler. Sie sind Mitarbeiter des Maid-Café-Unternehmens Infinia Co. Die Firma braucht neue Maids, die sich nicht nur als Dienstmädchen verkleiden, sondern auch Englisch können. Dafür sollen die Mitarbeiterinnen 10 Englischstunden nehmen.
Da immer mehr ausländische Besucher nach Japan kommen und die Vorbereitungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokyo laufen, haben in letzter Zeit viel mehr Menschen begonnen, an verschiedenen Orten Englisch zu lernen. Laut dem Yano Research Institute ist der Inlandsmarkt für das Erlernen von Fremdsprachen auf 866,6 Milliarden Yen im Geschäftsjahr 2017 gewachsen, gegenüber 789,2 Milliarden Yen im Geschäftsjahr 2012.
Gemeinsam ein Haus zu teilen bringt auch Menschen zusammen
Wohngemeinschaften, die den Bewohnern die Möglichkeit bieten, Englisch in ihrem Alltag zu lernen, wurden nacheinander gebaut. Die Irodori-Fabrik, eine gemeinsam betriebene Hausfirma mit Sitz in Muko, Präfektur Kyoto, hat solche Anlagen hauptsächlich in urbanen Gebieten entwickelt. Das Unternehmen hat in seinen Wohngemeinschaften eine bestimmte Anzahl von Zimmern für Ausländer zur Verfügung gestellt. Somit wollen sie die Kommunikation zwischen Japanern und Ausländern fördern.
Shoichi Kato, eine 27-jährige Mitarbeiterin eines Handelsunternehmens, ist Bewohnerin einer solchen Wohngemeinschaft in Tokyo. „Seit ich eingezogen bin, bin ich entspannter mit ausländischen Menschen“, sagte Kato.
Das Schulbildungssystem hat auch mehr Gewicht auf die Englischkenntnisse gelegt. Besonders, da es laut den letzten Zahlen noch immer viele Probleme beim Englisch lernen gibt.
Die Zahl der Assistant Language Teacher (ALTs) zur Verbesserung und zum Ausbau der englischen Bildung steigt jedes Jahr. Und in Regionen, in denen Ausländer selten leben, werden alternative Anstrengungen unternommen, wie z.B. die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Ein Demonstrationsexperiment mit einem Roboter für den Englischunterricht wurde an der Meiji Grundschule in der Stadt Omuta, Präfektur Fukuoka, durchgeführt. Obwohl es in der Stadt 19 Grundschulen gibt, ist nur ein ALT für alle zuständig. Der ALT ist nur in der Lage, jede Schule ein- bis zweimal pro Semester zu besuchen.
Masanori Yasuda, Leiter des städtischen Bildungsausschusses, erklärte: „Die Einstellung eines weiteren ALTs kostet zu viel und ist für uns finanziell schwierig. Stattdessen untersuchen wir die Möglichkeit, mit einem Roboter die englische Aussprache und Konversation zu erlernen“.
Quelle: YS