Das Erdbeben, das Mittwoch um 23:36 (JST) vor Fukushima aufgetreten ist, kostete vier Menschen das Leben und weckte Erinnerungen an die Katastrophe von 2011.
Das Beben ereignete sich nur wenige Tage nach dem 11. Jahrestag des Tōhoku-Bebens von 2011, das mehr als 200.000 Menschenleben forderte und zu einer Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi führte.
Warnung vor weiteren Erdbeben
Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,4 und war sogar in Tokio zu spüren. Nach Angaben der Meteorologischen Agentur (JMA) ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 60 Kilometern.
Die Folge waren viele Schäden, unterbrochene Wasser- und Stromversorgung in Teilen der Präfektur Fukushima, ein entgleister Shinkansen, vier Todesopfer und mehr als 200 Verletze. Die Katastrophenschutzbehörde warnt vor Beben ähnlichen Ausmaßes in den schwer betroffenen Gebieten, die in der nächsten Woche oder einige Zeit später auftreten können.
„Wir werden alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um auf die Katastrophe zu reagieren“, sagte Japans Premierminister Fumio Kishida in einer Parlamentssitzung. Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte, es habe keine Sicherheitsprobleme in den Kernkraftwerken in den von dem Beben betroffenen Gebieten gegeben.

Die Befürchtung, dass das Beben Schäden an einem Atomkraftwerk verursacht hat, insbesondere im Kraftwerk Fukushima Daiichi, waren groß. Zeitweise musste das Kühlsystem für die Becken mit abgebrannten Brennelementen in den Reaktoren Nr. 2 und Nr. 5 in Fukushima Daiichi abgeschaltet werden. Inzwischen funktioniert aber alles wieder.
Auch aus anderen Atomkraftwerken gab es keine Meldung über Auffälligkeiten.
Viele Verletzte
In den Präfekturen Miyagi, Fukushima, Iawate, Akita, Ibaraki, Tochigi, Saitama, Kanagawa, Yamanashi, Chiba und Niigata wurden viele Verletzte gemeldet, schwere Verletzungen blieben glücklicherweise aus.
Dennoch wurden viele Schäden gemeldet. So wurden beispielsweise in einem 50 Meter langen Abschnitt der Tohoku-Schnellstraße in Shiroishi Risse festgestellt, und aus vielen Präfekturen wurden Schäden an Gebäuden gemeldet.
Ein Shinkansen der Tohoku Linie entgleiste durch das Erdbeben zwischen dem Bahnhof Fukushima und dem Bahnhof Shiroishizao. Alle Passagiere sowie das Bordpersonal blieben unverletzt.

JR East teilte mit, dass der Betrieb der Hochgeschwindigkeitszüge zwischen den Bahnhöfen Nasushiobara und Morioka am Donnerstagmorgen wegen des Unfalls eingestellt wurde. Wann der Betrieb wieder aufgenommen wird, ist aktuell noch unklar.
Bei vielen Menschen sitzt der Schrecken tief
Als nach dem Erdbeben in der Tohoku-Region Tsunami-Warnungen ausgegeben wurden, wurden Erinnerungen an 2011 wach. Damals waren die Menschen gezwungen, sich in höher gelegene Gebiete zu flüchten, da die Flutwelle entlang der Küste große Zerstörungen anrichtete, von denen sich das Land immer noch versucht zu erholen.
Dem entsprechen sagten viele Menschen in den japanischen Medien, dass sie während des Bebens und auch kurze danach, als die Tsunami-Warnung ausgegeben wurde, befürchteten, noch einmal solch eine Katastrophe wie 2011 erleben zu müssen.