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HomeNachrichten aus JapanErinnerungen an verschwundene Attraktionen in Tokyo, die unvergessen bleiben

Fünf beliebte Attraktionen, die es leider nicht mehr gibt

Erinnerungen an verschwundene Attraktionen in Tokyo, die unvergessen bleiben

Die Corona-Pandemie hat auch in der japanischen Unterhaltungsindustrie Spuren hinterlassen. Viele bei Touristen beliebten Attraktionen haben die Zeit des Reise- und Kontaktverbotes nicht überstanden. Angebote, die die Pandemie gerade so überstanden haben, hatten anschließend zum Wegbleiben von Besuchern nichts mehr entgegenzusetzen. Die japanische Hauptstadt war von diesem Phänomen besonders betroffen

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Wenn Besucher von weit weg nach Japan kommen, gibt es verschiedenen Reiseziele, die sie auf jeden Fall besuchen wollen. Die Interessen sind zwar weit gefächert, einige Sehenswürdigkeiten sind aber so ungewöhnlich, dass man sie einfach gesehen haben muss. Die Angebote haben sich auf die unterschiedlichen Besucher eingestellt, trotzdem erweist sich an einigen Stellen das Ende als unausweichlich. Viele hoffen zwar, dass ihre liebste Attraktion irgendwann wiederkommt, eine Garantie dafür gibt es aber nicht.

Tokyo verlor in den letzten Jahren einige seiner beliebtesten Attraktionen

Das Roboter-Restaurant war lange Zeit eines der absoluten Highlights für Tokyo-Besucher. Die bunten abwechslungsreichen Events, sowie die außergewöhnlichen riesigen Roboter, die sich bewegen und mit den Gästen tanzen, war sichere Besuchermagneten. Die bunten Paraden aus Roboter-Dinosauriern, Fischen und Panzern, die begleitet werden von Techno-Ninja, Taiko-Trommlern und Metal-Girls waren immer ein Blickfang und zogen die Zuschauer in ihren Bann.

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Bereits im Mai 2021 begannen die japanischen Fans, sich Sorgen zu machen, denn es wurde zunehmend ruhiger um die bunte Roboter-Welt. Bald machten die Verantwortlichen es in den sozialen Netzwerken öffentlich, die Attraktion aus Tokyo kann nicht mehr weitermachen. Das Restaurant in Tokyo war auf ausländische Touristen angewiesen, die scharenweise den Weg in diese grenzenlos einfallsreiche Welt fanden, wegen der Corona-Pandemie aber nicht mehr ins Land gelassen wurden.

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Bei den Fans weltweit ebenso beliebt waren die verschiedenen Gundam-Themencafés, die es lange schafften, nicht als Pop-up-Angebot betrieben zu werden. Vor allem das Café in Tokyo war für sein exklusives Menü, seine verschiedenen Themenabende und die wechselnden Shows nicht nur bei Fans aus Japan sehr beliebt.

Erst Umbau, dann doch nicht mehr zu retten.
Erst Umbau, dann doch nicht mehr zu retten. Bild: Sunrise

Einer der Höhepunkte dieser Shows war der Auftritt eines großen Roboters, der mit den Besuchern interagierte und für Aufmerksamkeit sorgte. Leider erwies sich die Technik als sehr störanfällig und die japanischen Fans wurden irgendwann der Show müde. Wegen der Pandemie mussten auch die Cafés ohne ausländische Besucher auskommen, die regelmäßig die Events besuchten. Auch dieser Attraktionen fielen am Ende den fehlenden internationalen Gästen zum Opfer. Nachdem es bereits im November für die meisten Filialen düster ausgesehen hatte, musste das letzte Café 2023 aufgeben.

Aber nicht nur Lokale fielen dem Besucherschwund zum Opfer, die auch äußerst beliebten Ageha-Veranstaltungshalle, die seit 20 Jahren in der Region Kanto die Besucher begeisterte, wurde dicht gemacht. Die große Fläche sorgte immer für eine außergewöhnliche Atmosphäre, von der viele Veranstaltungen profitierten. Vor allem die Silvesterpartys waren legendär. Nachdem irgendwann der Mietvertrag für die riesige Halle ausgelaufen war, entschieden die Verantwortlichen, dass ein Weiterbetrieb unter Pandemiebedingungen nicht mehr möglich war. Gleichzeitig bedeutete dies auch das Ende für das Usen Studio Coast, in den viele internationale Künstler die japanischen Fans bezauberten.

Ageha, größter japanischer Nachtclub
Party-Nächte gehen zu Ende Bild: Ageha

Die Hoffnung, dass wieder mehr Besucher kommen, bleibt

Auch die bekannte und beliebte Musik-Halle Zepp Tokyo hat die Pandemie nicht überstanden. Der Ort, an dem früher internationale Rockstars die Fans überzeugen haben, herrscht heute Stille. Zwar haben andere Lokale der Kette bis jetzt überstanden, in Tokyo fehlt aber eine weitere Attraktion, die die Musik-Szene von Kanto zusammenbrachte. Vor Kurzem wurde bekannt, dass es Pläne gibt, in Shinjuku ein neues Zepp zu eröffnen, das dann vor allem jüngere Musikliebhaber ansprechen soll.

Eine weitere legendäre Attraktion in Tokyo waren die Halloween-Events, die jedes Jahr zahllose Besucher auf die Straßen lockten. Während sich Sinjuku gut durch die Pandemie retten konnte, hatte die Parade in Kawasaki nicht so viel Glück. Jedes Jahr trafen sich rund um den Bahnhof Kawasaki Halloween-Fans, um unter einem gemeinsamen Motto miteinander zu feiern. Wettbewerbe und Kostüm-Events lockten regelmäßig mehr als 100.000Besucher an. Die letzte Parade fand 2020 statt und bisher gibt es keine Bestrebungen, das Event wiederzubeleben.

Japan feiert trotz abgesagter Events öffentlich Halloween
In Japan wurde trotzdem ordentlich Halloween gefeiert, wobei sich auch Coronaleugner unter die Menschen mischten. Bild: Kyodo

Das Verschwinden von Attraktionen schafft aber auch immer wieder Raum für neue. Der Vergnügungspark Toshimaen in Nerima war für viele Tokyo-Besucher ein fester Termin, um sich im japanischen Sommer abzukühlen. Knapp vor seinem 100-jährigen Bestehen musste auch hier das Ende verkündet werden. Allerdings entsteht auf dem freien Gelände aktuell ein Harry Potter-Park, der dann nicht nur ausländische Besucher verzaubern, sondern auch die einheimischen Fans wieder nach Tokyo locken soll.

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