Ältere Menschen in Japan, insbesondere in der Präfektur Kanagawa, müssen oft mehr als drei Monate auf die Erneuerung ihres Führerscheins warten.
Diese Verzögerung wirkt sich auch auf Kurse und Prüfungen aus, die ältere Fahrer in Japan ablegen müssen, wenn sie ihre Fahrerlaubnis erneuern wollen.
Bis zu drei Monate warten, um den Führerschein zu verlängern
In Japan müssen Fahrer ab dem 70. Lebensjahr, die ihren Führerschein erneuern wollen, einen Kurs für Senioren besuchen. Fahrer, die älter als 75 Jahre sind, müssen zudem einen Test bestehen, bei dem das Gedächtnis und das Urteilsvermögen geprüft wird.
Es fehlt allerdings an geeigneten Prüfungseinrichtungen, was in Kanagawa dazu führt, dass ältere Fahrer im Jahr 2020 fast fünf Monate warten mussten, bis sie einen Platz in einem Kurs erhalten haben. Unter den 47 Präfekturen Japans, die längste Wartezeit.
Um die Situation zu verbessern, richtete die Polizei von Kanagawa im Jahr 2021 eine Abteilung zur Unterstützung älterer Fahrer ein, die deren Anfragen zur Erneuerung des Führerscheins telefonisch beantwortet. Infolgedessen konnte die Wartezeit in diesem Jahr von etwa fünf auf drei Monate verkürzt werden.
Doch jetzt, wo die Menschen eines recht geburtenstarken Jahrgangs 75 Jahre alt werden, nehmen die Anfragen deutlich zu.
Die Polizei hat im April die Zahl der Mitarbeiter in der Abteilung erhöht und ihren Status angehoben.
Gleichzeitig arbeitet die Polizei daran, den Mangel an geeigneten Teststandorten zu beheben.
Im Jahr 2021 wurden mehr als 120 000 ältere Autofahrer in der Präfektur auf ihre kognitiven Fähigkeiten getestet, und bei 2 076 von ihnen wurde der Verdacht auf eine Demenzerkrankung diagnostiziert. Da die Tests eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung von Verkehrsunfällen spielen, ist die Ausweitung der Testorte ein dringendes Anliegen.
Änderung der Straßenverkehrsordnung wird die Situation noch verschärfen
Die am 13. Mai in Kraft tretenden Änderungen der Straßenverkehrsordnung werden das Verfahren zur Erneuerung des Führerscheins noch komplizierter machen, was die Befürchtung aufkommen lässt, dass sich die Überlastung des Systems noch verschärfen könnte.
Die Änderungen sehen vor, dass Fahrer, die 75 Jahre oder älter sind und bestimmte Verkehrsverstöße begangen haben, sich einer Prüfung im Fahrzeug unterziehen müssen. Nachdem sie den Test bestanden haben, müssen sie sich einem kognitiven Funktionstest unterziehen, um nachzuweisen, dass sie keine Demenzsymptome haben. Erst dann dürfen sie an einem Fahrkurs für Senioren teilnehmen.