In Tokyo gab es am Samstag erneut Proteste gegen Russlands Invasion der Ukraine. Viele Menschen forderten einen Stopp des Kriegs und trugen Transparente mit „Wir stehen an der Seite der Ukraine.“
Zudem hielten einige Menschen Bilder des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit der Aufschrift „Stoppt Putin“ in die Luft.
Russlands Angriff auf ein Atomkraftwerk trifft einen Nerv in Japan
Russlands Beschuss des Atomkraftwerk Saporischschja, dem größten Atomkraftwerk in Europa, und die Drohung Putins, Atomwaffen einsetzen zu können, haben einen Nerv in Japan getroffen. Das Land hat bisher als einzige Nation zwei Atombombenangriffe erlebt, zudem 2011 eine atomare Katastrophe als das Atomkraftwerk Fukushima havarierte.
An dem Protest, einem der größten der letzten Jahre in Tokyo, nahmen auch Menschen aus Europa teil. Die Demonstration erstreckte sich über mehrere Häuserblocks durch das Omotesando-Viertel. Viele Menschen trugen Gelb und Blau, die Farben der ukrainischen Flagge.
„Wir müssen Putin stoppen. Wir müssen die Diktatur beenden“, sagte ein russischer Software-Ingenieur, der nur Egor genannt werden wollte, um Reaktionen zu vermeiden. „Diese Art von Situation ist ein Weg ins Nirgendwo.“
„Es ist zu schrecklich“, so eine japanische Demonstrantin.
Akademische Einrichtungen kritisieren die Invasion
Gegen den Krieg haben sich zudem 50 akademische Einrichtungen in einer Erklärung ausgesprochen, in dem die Invasion verurteilt wurde.
Der Präsident der Universität Hokkaido, Kiyohiro Houkin, gehört zu denjenigen, die die russische Aggression kritisierten. Die Universität organisiert die Vereinigung der Hochschulen der Russischen Föderation und Japans. Houkin verurteilte die Invasion in einer Erklärung auf Japanisch, Englisch, Russisch und Ukrainisch als inakzeptabel.
Auch das Slawisch-Eurasische Forschungszentrum der Universität Hokkaido veröffentlichte eine Erklärung, in der sie ihre Solidarität mit den Bürgern der Ukraine und der Russischen Föderation bekundete, die sich gegen das Vorgehen Russlands aussprechen.
Die Universitäten Hiroshima und Nagasaki und die Universität Fukushima, die über die Zusammenarbeit mit der Ukraine nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 nachdenkt, kritisierten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach Russland zum Einsatz von Atomwaffen bereit sei.