Das Krankenhaus Jikei in der japanischen Stadt Kumamoto bietet schwangeren Frauen die Möglichkeit für anonyme Geburten und kündigte im Oktober an, dass eine Frau aufgenommen würdet, die ohne das Wissen ihrer Familie entbinden möchte. Die erste anonyme Geburt in Japan, die allerdings für einige Probleme sorgt.
Die Stadtverwaltung von Kumamoto hat die Verwaltung mittlerweile allerdings aufgefordert, von anonymen Geburten Abstand zu nehmen, da die rechtliche Frage unklar ist.
Stadtverwaltung soll unverzüglich reagieren
In seiner Antwort betonte das Krankenhaus die Dringlichkeit der Situation und sagte: „Wir haben die Frau gebeten, ihre Identität preiszugeben, aber wenn sie nicht einwilligt, ist es möglich, dass die Geburt vertraulich ist.“ Das Krankenhaus forderte die Stadtverwaltung auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen und bis zum 10. November zu reagieren.
Seit 2007 betreibt das Jikei-Krankenhaus eine „Babyklappe“, die Konotori no Yurikago (Storchenwiege), die anonym Babys aufnimmt, deren Eltern nicht in der Lage sind, sie allein aufzuziehen.
Im Dezember 2019 führte das Krankenhaus außerdem ein eigenes System ein, das anonyme Geburten ermöglicht, um isolierte Geburten zu verhindern. Es bietet diesen Service unter der Bedingung an, dass die Gebärende ihre Identität gegenüber dem Leiter der Neonatologie offenlegt.
Krankenhaus hält an anonymen Geburten fest
Da anonyme Geburten verhindern können, dass ein Kind etwas über seine Herkunft erfährt, ermutigt die medizinische Einrichtung die Mütter, ihre Identität bis kurz vor der Geburt preiszugeben. Bislang hat es keine vertraulichen Geburten gegeben.
Ein Kind soll bei Erreichen eines bestimmten Alters Zugang zu den Informationen seiner Eltern erhalten können, wenn es dies wünscht. Die Stadtverwaltung hingegen hat Bedenken geäußert, dass vertrauliche Geburten das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzt.
Krankenhausdirektor Takeshi Hasuda erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Frau außerhalb der Präfektur Kumamoto lebt. Sie kam vor etwa zwei Wochen in das Krankenhaus und wurde in Schutzhaft genommen, nachdem sie erklärt hatte, sie wolle nicht, dass ihre Familie von der bevorstehenden Geburt erfährt.
Die Frau will unter keinen Umständen ihre Identität preisgeben.
Auf die Frage, was passieren würde, wenn sie entbindet, ohne ihre Identität preiszugeben, sagte Hasuda: „Wir werden die Geburt bei der Stadt anmelden, aber selbst dann können wir ihre Identität nicht preisgeben. Wir können das Baby auch nicht einem Pflegeheim anvertrauen, also wird sich die medizinische Einrichtung vorerst um das Kind kümmern“.