Das Europäische Parlament erklärte sich am vergangenen Mittwoch gegen Versuchspläne der Lebensmittelimporte aus der Präfektur Fukushima. Ein Großteil des Küstengebietes und des Erdreichs wurden nach der Kernschmelze von 2011 demnach radioaktiv belastet.
Vor sechs Jahren lösten ein Beben und ein Tsunami in Japan den größten Atomunfall nach Tschernobyl aus. Dort ereignete sich 1986 eine verheerende Nuklearkatastrophe, die weite Teile Europas radioaktiv belastete. Tschernobyl selbst gleicht heute einer Geisterstadt und um den Unglücksreaktor herum gilt seit über 3 Jahrzehnten eine 30 Kilometer weite Sperrzone.
Die Europäische Kommission, das exekutive Organ der EU, hat nun vorgeschlagen, die Importliste für Lebensmittel wie Reis, Fisch, Pilze und Meeresfrüchte aus der Region Fukushima zu lockern.
Der Vorschlag bzw. die Entscheidung der Kommission wird dabei aber, wie es scheint, nicht vom Parlament mitgetragen. Die Mehrheit der Abgeordneten im Parlament hält eine Lockerung der Sperre für Lebensmittelimporte aus der Region für schwierig und forderte die Kommission auf, ihr Vorhaben zurückzuziehen.
Als Grund nannten die Abgeordneten, dass die Maßnahmen zum Schutz der Bürger bzw. Verbraucher nicht ausreichend dargestellt wurden und schwer zu überprüfen seien. Eine falsche Annahme könnte zu einer erhöhten Einfuhr radioaktiver Lebensmittel führen.
Michele Rivasi, französischer Abgeordneter der Grünen, erklärte, dass die EU beim Handelsabkommen mit Japan noch wachsamer sein müsse.
Noch vor einer möglichen Abstimmung im Oktober diesen Jahres wird die Angelegenheit nun von Experten der EU Mitgliedsstaaten überprüft.