Seit dem ersten Ausnahmezustandes in Japan war klar, dass die Fälle der häuslichen Gewalt angestiegen sind. Die Regierung veröffentlichte am Dienstag nun die Ergebnis einer Umfrage, die bestätigen, dass 2020 ein neues Rekordhoch erreicht wurde.
Nach den Ergebnissen der Umfrage gab es von April 2020 bis November 2020 mehr als 132.355 gemeldete Fälle von häuslicher Gewalt. Die Zahl ist damit 13.000 Fälle höher als im Vorjahr und es gab 2020 mehr als 15.000 Fälle pro Monat.
Pandemie als Ursache der häuslichen Gewalt
Die meisten Fälle wurden dabei zwischen Mai und Juni gemeldet. Allgemein handelt es sich nach bisherigen Aufzeichnungen um ein neues Rekordhoch. Die Daten für die Umfrage stammen von Konsultationen zur häuslichen Gewalt von Beratungs- und Unterstützungszentren im ganzen Land sowie die neuen 24-Stunden-Hotline der Regierung.
Ein Beamter des Kabinetts erklärte, dass die Gewalt deutlich zunahm, als die Menschen während des Ausnahmezustandes zu Hause bleiben sollten. Stress und Sorgen, die durch die Pandemie verursacht wurden, arteten in gewalttätige Handlungen aus.
Seiko Hashimoto, Ministerin für Geschlechtsgleichstellung, gab auf ihrer Pressekonferenz an, dass sie die Situation genau beobachten müssen. So sollen sie die Maßnehmen der Regierung gegen die Gewalt verstärken, gerade wo jetzt sich mehrere Regionen im zweiten Ausnahmezustand befinden.
Kinder gehören auch zu den Opfern
Von der häuslichen Gewalt sind dabei nicht nur überwiegend Frauen betroffen, sondern auch bei einer großen Zahl der Fälle Kinder. Schon 2019 hatte die Kindesmisshandlung ein neues Rekordhoch erreicht und bei 60 Prozent der Betroffenen von häuslicher Gewalt wurde auch davon ausgegangen, dass Kinder ebenfalls Opfer dieser Gewalt sind.
Allerdings gibt es auch immer mehr Fälle, wo Kinder von beiden Eltern misshandelt wurden. Die genauen Zahlen lassen sich jedoch nur schwer aufgrund der Pandemie erfassen, da die Arbeit von Sozialarbeitern sehr eingeschränkt ist.