Die japanische Raumfahrtbehörde JAXA erklärte, dass ein Forschungsteam die Daten eines Experiments, das das Leben auf der Internationalen Raumstation simuliert, manipuliert hat. Das Team steht unter der Leitung des Astronauten Satoshi Furukawa.
Obwohl es keine Änderung an der geplanten Reise von Furukawa zur ISS im nächsten Jahr geben wird, kündigte JAXA an, dass der Astronaut angemessen bestraft wird. Furukawa trug laut der Behörde eine Teilverantwortung bei dem Experiment, da er eine Aufsichtsfunktion innehatte.
Experiment der Raumfahrtbehörde sollte Stressniveau herausfinden
Laut der japanischen Raumfahrtbehörde hat das Team eine erhebliche Menge an Daten über das psychologische Wohlbefinden der Teilnehmer des Experiments gefälscht und verändert.
An dem Experiment nahmen 40 Personen teil, die zwischen 2016 und 2017 in einer Einrichtung in Tsukuba für etwa zwei Wochen in einer geschlossenen Umgebung lebten, um ihr Stressniveau und ihr psychisches Wohlbefinden zu ermitteln.
Zwei Forscher, die Interviews führten, um den psychischen Zustand der Teilnehmer zu ermitteln, fälschten die Daten und ließen es so aussehen, als hätten auch andere Forscher teilgenommen.
Forscher begründen die Manipulation mit zu viel Arbeit
Laut JAXA haben die beiden Forscher ausgesagt, dass sie die Daten manipuliert haben, weil sie zu beschäftigt gewesen sind, sich der Forschung zu widmen.
Im November 2017 begann die Raumfahrtbehörde mit der Untersuchung des Projekts, nachdem sie Unregelmäßigkeiten bei der Analyse der Versuchsdaten festgestellt hatte, und setzte das Projekt im November 2019 aus.
Die JAXA erklärte, sie werde geeignete Maßnahmen ergreifen, um die rund 96 Millionen Yen (ca. 664.502 Euro) zurückzuzahlen, die das Projekt vom Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie erhalten hatte.