Die Bekleidungskette Uniqlo gehört international zu den bekanntesten japanischen Marken. Nun befindet sich das Unternehmen jedoch wegen der Verletzung von Menschenrechten im Fokus einer Untersuchung.
Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft gab am Donnerstag bekannt, dass sie gegen vier Modeketten, darunter Uniqlo France, ein Ermittlungsverfahren gestartet haben. Sie stehen unter dem Verdacht, „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen zu haben, weil sie Ware aus Xinjiang bezogen haben.
Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang
Xinjiang ist eine eigentlich autonome Region im Nordwesten Chinas. Seit Jahren werden durch die chinesische Regierung die heimischen Minderheiten unterdrückt und verfolgt. Besonders die muslimischen Uiguren werden zu Millionen in Umerziehungslager gebracht, wo sie Zwangsarbeit leisten müssen.
China streitet trotz zahlreicher Berichte die Anschuldigungen ab. Viele Unternehmen haben jedoch reagiert und die Zusammenarbeit mit Lieferanten aus der Region beendet. Auch der Betreiber von Uniqlo, Fast Retailing, gab bereits 2020 bekannt, dass sie keine Materialien aus der Region beziehen werden.
Uniqlo beteuert seine Unschuld und will bei Untersuchungen helfen
Zu den Ermittlungsverfahren gab Fast Retailing an, dass sie bisher nicht von den französischen Behörden kontaktiert wurden. Sie versichern dazu, dass keiner ihrer Produktionspartner in Xinjiang ansässig ist. Sollten sie eine Benachrichtigung erhalten, will das Unternehmen bei den Untersuchungen helfen, um sicherzugehen, dass keine Zwangsarbeit in ihrer Lieferkette involviert ist.
Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Fast Retailing vorgeworfen wird, nicht ehrlich zu sein. Im Mai verloren sie eine Berufung gegen den US-Zoll, der eine Lieferung von Uniqlo-Herrenhemden beschlagnahmte, da sie wohl trotz Verbot aus Xinjiang-Baumwolle produziert waren.
Die USA, die Europäische Union, Großbritannien und Kanada haben bereits wegen der Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang Sanktionen gegen China verhängt. China antwortete darauf mit eigenen Maßnahmen. Japan reagierte bisher mit keinen Strafen, jedoch äußerten sie sich wiederholt besorgt wegen der Lage in der Region