Am Donnerstag ordnete ein Gericht in Südkorea den Verkauf von beschlagnahmten Vermögenswerten von Nippon Steel an, um Kläger in einem Verfahren wegen Zwangsarbeit während des Krieges zu entschädigen.
Nippon Steel wird voraussichtlich Berufung einlegen, was den Fall vor dem obersten Gericht des Landes bringen wird. Ähnlich ist bereits Mitsubishi Heavy vorgegangen.
Nippon Steel weigerte sich Entschädigung zu zahlen
Die Vermögenswerte des Unternehmens in Südkorea wurden vom Gericht beschlagnahmt, nachdem vier koreanischen Klägern kein Schadensersatz gezahlt wurde.
Der Oberste Gerichtshof hatte im Oktober 2018 entschieden, dass die Männer in den 1940er-Jahren, als die koreanische Halbinsel unter japanischer Kolonialherrschaft stand, zur Arbeit für Japan Iron & Steel Co. gezwungen wurden. Japan Iron & Steel war das Vorgängerunternehmen von Nippon Steel.
Das Unternehmen kam der Entschädigungsanordnung nicht nach, da es sich an den Standpunkt der japanischen Regierung hielt, dass die Frage der Ansprüche aus der Kolonialzeit von 1910 bis 1945 1965 im Rahmen eines Abkommens für geregelt hält.
Daraufhin ließen die Kläger einen Teil der Anteile des Unternehmens am Joint Venture POSCO-Nippon Steel RHF, an dem der südkoreanische Stahlhersteller POSCO beteiligt ist, gerichtlich beschlagnahmen und baten das Gericht im Mai 2019, den Verkauf der Anteile anzuordnen.
Verkauf wird Spannungen zwischen Japan und Südkorea verschärfen
Sollten die Vermögenswerte tatsächlich verkauft werden, dürfte dies die Spannungen zwischen Japan und Südkorea weiter verschärfen.
Bereits bei der gerichtlichen Verfügung gegen Mitsubishi Heavy legte Japan Protest ein und warte seinen Nachbarn, dass die Liquidierung der beschlagnahmten Vermögenswerte „eine ernste Situation“ für beide Länder heraufbeschwören würde.