Da die Zahl der Corona-Infektionen in Japan immer schneller ansteigt, sollen Ärzte in Regionen, in denen es lange Wartezeiten für PCR-Tests gibt, eine Infektion auch ohne einen Test diagnostizieren können.
Laut des japanischen Gesundheitsministers Shigeyuki Goto gilt dies für Personen, die asymptomatisch sind und im engen Kontakt mit infizierten Menschen stehen. Ziel ist es, die Belastung der ambulanten Versorgung durch Omikron zu senken, die mittlerweile immer weiter ansteigt. Wer Symptome einer Infektion aufweist und nicht zu einer Risikogruppe gehört, soll vor dem Arztbesuch einen Antigentest machen.
Infektion über Ferndiagnose feststellen
Das japanische Gesundheitsministerium definiert „Personen mit geringem Risiko“ als „Personen unter 40 Jahren ohne gesundheitliche Vorbelastung, die zwei Impfungen erhalten haben“. Aber auch diejenigen, die als Personen mit geringem Risiko gelten, können einen Arzt aufsuchen, bevor sie sich einem Coronavirus-Test unterziehen, wenn sie dies wünschen. Das Ministerium fördert auch die konsequente Umsetzung von Online- oder telefonischer Diagnose und Behandlung.
Sollte die Belastung der ambulanten Versorgung weiter ansteigen, sieht das Ministerium vor, dass sich Personen mit geringem Risiko und leichten Symptomen nach einem Selbsttest an ein „Gesundheits-Follow-Up-Zentrum“ wenden können, in denen Ärzte tätig sind. Die Zentren sollen dann Dienste anbieten, um den Gesundheitszustand zu überwachen.
Bisher war es in Japan so, dass Menschen, die Symptome einer Corona-Infektion zeigten, immer einen Arzt aufsuchen mussten. Diese Regel entfällt nun mit der neuen Regelung.
Konzentration auf Risikopatienten
Laut des Gesundheitsministeriums will man sich stärker auf Risikopatienten konzentrieren, um eine Überlastung des Gesundheitssystems, wie bei den vorherigen Infektionswellen, zu vermeiden.
Vergangene Woche schlugen einige Mitglieder des Expertengremiums der Regierung vor, dass junge Menschen, bei denen ein geringes Risiko für einen schweren Verlauf der Infektion besteht, sich in Selbstquarantäne begeben sollen, ohne vorher eine medizinische Einrichtung aufzusuchen.