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Osaka sieht sich bereits in einer vierten Welle

Corona-Infektionen nehmen in Japan wieder deutlich zu

Nur wenige Wochen nachdem Japan die Maßnahmen, die die Ausbreitung der Corona-Infektionen eindämmen sollten, zurückgefahren hat, steigen die Zahlen wieder an.

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Experten befürchteten bereits im Februar, dass die Aufhebung des Ausnahmezustands im Großraum Tokyo zu einem erneuten Anstieg führen könnte, aber anders als befürchtet, steigen die Infektionszahlen viel schneller.

Corona-Infektionen steigen nach dem Ausnahmezustand wieder deutlich an in Japan

Der Anstieg der Corona-Infektionen ist in den Gebieten, in denen der Ausnahmezustand frühzeitig aufgehoben wurden, am stärksten. Dies wiederum lässt Gesundheitsexperten befürchten, dass im Großraum Tokyo, wo die Maßnahme zuletzt aufgehoben wurde, ein Anstieg ebenfalls bevorsteht.

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Osaka meldete am Mittwoch 599 Infektionen, so viele wie an noch keinem anderen Tag in der Pandemie.

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In den anderen Präfekturen wurde ebenfalls ein deutlicher anstieg verzeichnet, darunter in Miyagi, Hyogo, Okinawa, Osaka und Yamagata. Auch Tokyo meldete wieder mehr infizierte Menschen.

Während die japanische Regierung beobachtet, haben Gouverneure und Bürgermeister bereits Alarm geschlagen.

Der Gouverneur von Osaka, Hirofumi Yoshimura, sagte am Montag, dass die Präfektur in eine vierte Welle eingetreten ist. Er kündigte an, dass er bei der japanischen Regierung einen Antrag stellen will, um die Präfektur zu einem Gebiet erklären zu lassen, das strenge Virenmaßnahmen erfordert.

Damit würde Osaka die Möglichkeit bekommen, Strafen zu verhängen, wenn sich ein Unternehmen nicht an die Maßnahmen der Präfektur hält.

Der Gouverneur von Aichi, Hideaki Omura, sagte am Montag, dass die Zahlen der Corona-Infektionen ohne Zweifel wieder ansteigen. Aus Miyagi war zu hören, dass die Präfektur bereits keine Krankenhausbetten für Patienten zur Verfügung hat.

Der Ausnahmezustand, der Anfang Januar für 11 Präfekturen verhängt wurde, endete Anfang Februar für sechs Gebiete, darunter auch Osaka.

Am 22. März endete die Maßnahme dann für den Großraum Tokyo.

Keine Lust mehr sich selbst einzuschränken

Seit Anfang März werden in den Regionen Japans entweder eine konstante Zahl an Infektionen oder steigende Zahlen gemeldet. Einen Bericht, dass die Zahlen sinken, gab es nicht.

Zwar ist die Lage noch nicht so dramatisch, aber die Anzeichen für eine vierte Welle sind da.

Die Präfekturen haben allerdings ein Problem, denn die Menschen sind müde, sich selbst einzuschränken. Hanami, Einschulungen und der Beginn des neuen Arbeitsjahres, machen es allerdings auch nicht gerade leicht.

Bisher hat es die japanische Regierung vermieden Strafen zu verhängen und sich auch erst nach einigem Hin und Her dazu durchgerungen, in einem Gesetz welche zu verankern.

Tokyo war bisher die einzige Stadt, die davon gebrauch gemacht hat. Nur das betrifft Unternehmen, nicht dem normalen Bürger.

Daher befürchten Gesundheitsexperten auch, dass jetzt, wo es wieder wärmer wird, die Menschen vermehrt nach draußen treiben wird. Denn viele wollen ihr normales Leben zurück.

Sollte die japanische Regierung wieder nur beobachten und versuchen, die Wirtschaft irgendwie am Laufen zu halten, steht einer vierten Welle eigentlich nichts im Wege, denn die Möglichkeiten der Präfekturgouverneure sind Grenzen gesetzt.

Die Hoffnung liegen also auf der Impfkampagne der japanischen Regierung, doch die kommt nicht in Fahrt. Bisher wurde ein Impfstoff zugelassen und seit Mitte Februar, als das Impfen begann, bis heute, sind gerade mal 0,6 Prozent der Bevölkerung geimpft worden.

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