Japan kämpft mit der Ausbreitung der Omikron-Variante, die für täglich mehr Neuinfektionen sorgt. Jetzt bekommt es das Land allerdings mit Subvarianten des Virus zu tun.
Omikron kann je nach Mutationspunkt in mehrere Untervarianten eingeteilt werden. Die weltweit vorherrschende Variante heißt BA.1. Nach Angaben der internationalen Virusdatenbank GISAID werden 96 Prozent aller Infektionen weltweit von BA.1 und BA.1.1 verursacht.
Omikron-Subvarianten sind infektiöser
In einigen Teilen Europas und Asiens dominiert allerdings die Untervariante BA.2, das ganz andere Mutationspunkte im Spike-Protein hat als BA.1. Nach Angaben von GISAID wurden bis zum 3. Februar mindestens 152 BA.2-Infektionen in Japan in den Quarantänestationen der Flughäfen und in den Gemeinden gemeldet und die Zahl steigt täglich.
Takaji Wakita, Leiter eines Expertengremiums des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales und des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, sagte am 4. Februar in einer Sitzung des Haushaltsausschusses des Repräsentantenhauses: „Die Analyse hat gezeigt, dass BA.2 um etwa 15 Prozent übertragbarer ist als BA.1.“
Hiroaki Takeuchi, außerordentlicher Professor für Virologie an der Tokyo Medical and Dental University, sagte: „Angesichts des großen Unterschieds in ihren Mutationen ist es wahrscheinlich, dass ihre Eigenschaften unterschiedlich sind. Wir sollten den Grad ihrer Infektiosität und Virulenz genau im Auge behalten“.
Delta ist noch nicht verschwunden
Hinzu kommt, dass obwohl Omikron jetzt die vorherrschende Variante ist, ist Delta, das für die fünfte Infektionswelle im letzten Sommer verantwortlich war, noch nicht verschwunden.
Da sich Omikron allerdings deutlich schneller ausbreitet als Delta, nimmt in Japan auch die Zahl der schweren Infektionen zu.
Zwar gibt es jetzt mehr Möglichkeiten der Behandlung, doch ist der Vorrat an Medikamenten begrenzt und einige Patienten können nicht sofort mit Medikamenten behandelt werden.
Zudem sorgt Omikron dafür, dass immer mehr medizinisches Personal fehlt, da sie sich entweder selbst infiziert haben oder als Kontaktperson eines Infizierten gelten und in Quarantäne mussten.