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HomeNachrichten aus JapanGesundheit & WissenschaftGlühender Seetang in Wakayama hat weiten Weg hinter sich

Das außergewöhnliche Naturspektakel hat seinen Ursprung in hawaiianischen Gewässern

Glühender Seetang in Wakayama hat weiten Weg hinter sich

Die Küstenstadt Kushimoto in der Präfektur Wakayama freut sich über eine neue Attraktion, die vor allem bei Tauchern in Japan immer beliebter wird. Seetang, der geheimnisvoll leuchtet, wenn er angestrahlt wird, zieht immer mehr Besucher an.

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Forscher haben lange versucht herauszufinden, vorher der mysteriöse Seetang kommt, den man bisher nur von der Küste Hawaiis her kannte. Jetzt hat meinen herausgefunden, dass es die in japanische Gewässer verschlagen hat. Wie sie die Reise von den hawaiianischen Gewässern, die mehrere tausend Kilometer weit weg sind, nach Japan zurückgelegt haben, ist bisher nicht bekannt.  

Seetang aus Hawaii landet regelmäßig in Japan

Ein Forscherteam unter der Leitung eines eigens berufenen Professors für Phykologie an der Universität Kobe untersuchte den leuchtenden Seetang, der zur Gruppe der Braunalgen gehört. Genauere Details seiner Studie will das Team auf einer Konferenz der Japanischen Gesellschaft für Phykologie, die heute stattfindet, der Öffentlichkeit vorstellen. Die Online-Veranstaltung wird von der Universität Hokkaido organisiert.

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Seetang sind kleine Stängel von Algen, die den Ästen eines Baumes ähneln. An diesen wächst etwas, das wie flauschiges Haar aussieht. Der Seetang vor Wakayama kann eine Länge von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Seit etwa 12 Jahren werden die leuchtenden Algen immer wieder vor Kushimoto gesichtet und sind bei Tauchern in der Region schon lange ein beliebtes Gesprächsthema.

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Das Forscherteam begann seine Arbeit mit einer Probe des Seetangs, das im letzten August im Meer vor der Küste Wakayamas in einer Tiefe von 15 Metern eingesammelt wurde. Anfang März dieses Jahr sammelten die Forscher Seegras aus derselben Meeresregion. Diesmal tauchte man bis in eine Tiefe von 24 Metern. Anschließend wurden detaillierte Merkmale wie die Form und die Gene verglichen.

Weitere Fundgebiete nicht ausgeschlossen

Die Forscher stellten fest, dass es sich bei den leuchtenden Exemplaren um nahe Verwandten der Alge Keyari (Sporochnus) handelt, die in japanischen Gewässern schon des Öfteren gefunden wurde. Allerdings handelt es sich um eine andere Kategorie. Bisher gibt es keine offiziellen Berichte über die Verbreitung von Seetang in Japan. Lange Zeit wurde angenommen, dass die leuchtenden Algen nur in hawaiianischen Gewässern zu finden sind.

Die zusammengebundenen Härchen an der Spitze der Algen, leuchtet wie die Federn eines männlichen Pfaus, wenn es angeleuchtet wird. Deswegen werden die Algen in Japan Kujaku keyari (Pfauen Keyari) genannt. Das Team geht davon aus, dass die Farbe durch „strukturelle Färbung“ erzeugt wird. Bei diesem Mechanismus erzeugt eine mikroskopische Struktur an der Oberfläche die Farbe, ohne dass Pigmente benötigt werden. Auch Schmetterling und Juwelenkäfer erreichen so ihre Färbung.   

Das Team will seine Forschung in Kushimoto fortsetzen, da es überzeugt ist, dass der Seetang auch in anderen Gewässern Japans zu finden sein müsste. Bisher ist noch nichts über die besondere Aufgabe des Leuchtens bekannt und inwieweit die Algen von diesem schönen Bonus profitieren.

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