AS: Im Kampf gegen das Coronavirus ist die Herdenimmunität ein Schlüssel, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Allerdings bezweifelt der Leiter der Taskforce, Shigeru Omi, dass Japan diese erreichen wird.
In einer TV-Sendung sagte Omi, dass selbst wenn die Impfrate erhöht werden würde, die Einschränkungen im Alltag und in der Wirtschaft nur sehr vorsichtig gelockert werden sollten.
Herdenimmunität ist nicht erreichbar
Omi sagte, er schätze es so ein, dass wenn 60 bis 70 Prozent der japanischen Bevölkerung geimpft seien, die Zahl der Menschen mit schweren Symptomen zwar abnehmen würde, aber die Infektionen selbst dadurch nicht vollständig verhindert werden würden. Damit widerspricht Omi Studien, die besagen, dass das Land die Herdenimmunität bereits im Oktober erreichen wird.
Auf die Frage hin, warum Großbritannien am 19. Juli die meisten seiner Maßnahmen zur Infektionsbekämpfung wie die Maskenpflicht beendet hat, antwortete der Gesundheitsexperte: „Das ist ein ziemlich riskanter Weg, um das zu tun. Japan sollte ein wenig vorsichtiger sein.“
Der Experte schätzt zudem, dass wenn die Zahl der Neuinfektionen in Tokyo weiterhin im derzeitigen Tempo anstiege, sich die Infektionszahlen in zwei Wochen verdoppelt haben könnten und der Höhepunkt der dritten Welle damit noch übertroffen würde.
Menschen sollen sich noch ein letztes Mal zusammenreißen
„Wir kommen in die schwierigste Zeit aller Zeiten. Der Zusammenbruch des Gesundheitswesens ist möglich, deshalb möchte ich, dass sich jeder zum letzten Mal zusammenreißt“, so Omi.
Die Taskforce, die die japanische Regierung in allen Fragen der Pandemie berät, hatte angekündigt, bis zum 22. Juli einen Leitfaden zur Lebensweise bei fortgeschrittener Impfkampagne zu erstellen.