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Gesundheitsämter überfordert

In Japan sitzen mehr als eine Viertelmillion Menschen mit einer Corona-Infektion zu Hause fest

Mehr als eine Viertelmillion Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sitzen in Japan zu Hause fest, doppelt so viele, wie auf dem Höhepunkt der fünften Infektionswelle im vergangenen Sommer.

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Laut des Gesundheitsministeriums liegt die Zahl aktuell bei 264.859 Personen landesweit. In den Krankenhäusern sind aktuell rund 17.000 Coronapatienten und rund 23.000 befinden sich in ausgewiesenen Unterkünften.

Gesundheitsämter reagieren kaum noch auf Anrufe der Menschen

Die Situation ist für die Menschen nicht leicht, da viele Infizierte mit ihren Familien zusammenleben und es schwer ist, diese vor einer Infektion zu schützen.

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Zudem haben viele Infizierte das Problem, dass sie beim Gesundheitsamt nicht durchkommen und nicht wissen, wo ihnen geholfen wird, wenn sich die Symptome verschlimmern.

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Viele berichten, dass ihnen, wenn sie bei der Hotline durchgekommen sind, gesagt wurde, sie sollten eine medizinische Einrichtung aufsuchen, um sich untersuchen zu lassen. Allerdings gestaltet sich dies schwierig, da viele medizinische Einrichtungen überlastet sind und der Gesundheitszustand oft nicht zulässt.

Eine 45-jährige Frau aus Osaka erkrankte an dem Virus und kurze Zeit später bekamen auch ihr Mann und ihre zwei Söhne Symptome. Sie erzählt, dass alle hohes Fieber bekamen und über schmerzende Gelenke klagten. Die Familie hatte mehrfach versucht, das Gesundheitsamt zu erreichen. Als dies schließlich gelang, wurde auch ihr gesagt, sie solle eine medizinische Einrichtung aufsuchen, die allerdings überlastet sind.

Versorgung funktioniert nicht

Schließlich gelang es ihrem Mann, einen Termin in einer Klinik zu bekommen, wo die Coronainfektion bestätigt wurde. Vier Tage später schickte das Gesundheitsamt eine E-Mail mit der Bitte, seinen Gesundheitszustand in eine Online-Datenbank einzutragen. Das Gesundheitsamt erkundigte sich jedoch nie nach dem Gesundheitszustand der anderen Familienmitglieder.

Die Familie versuchte beim Gesundheitsamt Hilfe für die Versorgung der Kinder zu bekommen. In solchen Fällen soll das Amt Lebensmittel nach Hause liefern. Da sie aber niemanden erreichte, musste die Frau trotz ihres schlechten Gesundheitszustands weiterhin das Essen für die anderen Familienmitglieder zubereiten.

„Unsere Symptome waren zwar geringfügig, aber es war immer noch viel schlimmer als eine Grippe oder eine Erkältung“, so die Frau, die hinzufügte, dass bei der Versorgung einiges schiefläuft.

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