Trotz der Fortschrittlichkeit Japans wurde dort bisher kein Abtreibungsmedikament zugelassen und nur ein chirurgischer Eingriff konnte eine Schwangerschaft beenden. Nach einem Jahr Prüfung steht nun die Zulassung eines neuen Medikamentes bevor.
Das neue Medikament besteht aus zwei Tabletten: Die erste Pille (mifepristone „MF“) blockt Hormone, welche für die Aufrecherhaltung der Schwangerschaft nötig sind. Die zweite Tablette (misoprostol „ML“) löst Kontraktionen der Gebärmutter aus, danach ist der Abbruch dann vollendet.
Hoffen auf die Zulassung des Medikamentes
Ein Beratungsgremium bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen hofft auf die Zulassung des Medikamentes, denn die psychische, körperliche und emotionale Belastung der Frauen ist durch die Operation sehr stark. Der bisher durchgeführte Kürettage-Eingriff dauert zwar nur 10-15 Minuten, wird jedoch unter Vollnarkose durchgeführt.
Natürlich hofft man auch auf geringere Kosten für das Gesundheitssystem, da die Tabletten-Methode meist keinen Krankenhausaufenthalt erfordert. Zudem sollen die Abtreibungspillen besser zugänglich sein als die chirurgische Methode, da diese vermutlich günstiger für die Frauen sind.
Frauen bleiben auf der Abtreibung sitzen
Wenn die Frau keinen Kontakt mehr zu dem entsprechenden Mann hat, bleibt sie auf den gesamten Kosten der Abtreibung sitzen. Der bisherige chirurgische Eingriff kostet zwischen 100.000 (ca. 711 Euro) und 200.000 Yen (ca. 1422 Euro).
Viele Frauen können sich dies nicht leisten und gehen oftmals sehr spät zu den Beratungsstellen, da sie das Geld erst auftreiben müssen. Diese Handhabung zeigt deutlich die gesellschaftliche Diskrepanz, wer Behandlungen bekommt und wer nicht, da sich manche diese einfach nicht leisten können.
Zulassung: Ja oder Nein
Bei einer klinischen Studie zu dem Medikament hatten ungefähr 60 Prozent der Frauen Nebenwirkungen wie Unterleibsschmerzen oder Übelkeit, dies ist bei so einem gravierenden Eingriff in dem Körper aber fast normal. Ob das Medikament zugelassen wird entscheiden verschiedene Gremien, sowie die Meinung der Öffentlichkeit.
Damit das Prozedere der Zulassung sich nicht noch weiter zieht, will man eine endgültige Entscheidung bis März treffen.