Die Präfektur Osaka steht seit fast zwei Wochen unter dem „Quasi-Ausnahmezustand“, damit die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden kann. Allerdings steigen die Infektionszahlen immer weiter an.
Die Präfektur meldete am Samstag erneut über 1.000 Neuinfektionen. Die japanische Regierung will daher nun prüfen, ob ein „richtiger“ Ausnahmezustand verhängt werden muss.
Lage in Osaka soll geprüft werden
Japans Premierminister Yoshihide Suga sagte am 17. April während seiner US-Reise zu Reportern: „In Bezug auf Osaka sind noch keine zwei Wochen vergangen, seit die aktuelle Maßnahme verhängt wurde. Wir werden eine Entscheidung treffen, nachdem wir uns die Bedingungen angesehen haben.“
Damit zeigt sich Japans Premierminister wiederholt zurückhaltend, wenn es um schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus geht.
Der Gouverneur von Osaka, Hirofumi Yoshimura, ist da bereits weiter und prüft derzeit, ob man bei der japanischen Regierung die Ausrufung des Ausnahmezustands über die Präfektur beantragen sollte. Bereits vergangene Woche wurden die Corona-Maßnahmen verschärft und Universitäten der Präsenzunterricht untersagt. Trotzdem steigt die Zahl der Infektionen weiter an und immer mehr Krankenhäuser melden, dass sie keine Betten für Patienten mit schweren Symptomen mehr frei haben.
Mehr Krankenhausbetten
In Bezug auf die Präfekturhauptstadt sagte Suga, dass die japanische Regierung mit der Stadtverwaltung zusammenarbeitet, um mehr Betten in Krankenhäusern zu sichern. Wie genau er das umsetzten will, denn mehr Betten benötigen auch mehr medizinisches Personal, sagte er allerdings nicht.
Die aktuelle Maßnahme unterscheidet sich nur geringfügig vom „richtigen“ Ausnahmezustand. Der größte Unterschied liegt darin, dass die Maßnahmen auf ein Gebiet innerhalb einer Präfektur begrenzt werden können. Ein normaler Ausnahmezustand gilt immer für die gesamte Präfektur. Auch die Strafen für Unternehmen, die sich nicht an die Maßnahmen halten, sind im „Quasi-Ausnahmezustand“ etwas geringer.