Die japanische Regierung will Kinder ab 5 bis 12 Jahren früher als geplant impfen, um die Ausbreitung der Omikron-Variante einzudämmen.
Die Genehmigungsschritte für die Impfung von Personen unter 12 Jahren sollen beschleunigt werden, sodass es im Februar losgehen könnte.
Viele Eltern sind skeptisch
Da es im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Japan keine Todesfälle bei Kindern in dieser Altersgruppe gegeben hat, sind Eltern allerdings skeptisch, ob sie ihren Nachwuchs impfen lassen sollen oder nicht, da nicht wenige gesundheitliche Auswirkungen befürchten.
In einer Umfrage des National Center for Child Health and Development gaben 55 Prozent der befragten Grundschüler an, dass sie sich impfen lassen wollen, während 38 Prozent möchten sich nicht impfen lassen.
Eine Umfrage des Norma Research Institute ergab, dass 53,5 Prozent der Befragten erst einmal abwarten wollen, wie der Impfprozess für Kinder unter 12 Jahren in Japan verläuft, bevor sie sich für eine Impfung ihrer eigenen Kinder entscheiden.
Seit dem Auftreten der Omikron-Variante, die als hochgradig übertragbar gilt, ist ein Stimmungsumschwung in der Öffentlichkeit in Bezug auf die Impfung von Kindern festgestellt. Ein zusätzlicher Druck auf Eltern, die befürchten, dass wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen, sie unter öffentlicher Kritik geraten.
Gesundheitsexperten weltweit empfehlen allerdings eine Impfung, da die Nachwirkungen einer Infektion mit dem Coronavirus, das sogenannte „Long-Covid“ noch nicht erforscht sind und sich Berichte häufen, dass insbesondere Kinder betroffen sind.
Keine langfristigen Nebenwirkungen bei Kindern
Zudem gehen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt, einschließlich des japanischen Gesundheitsministeriums, davon aus, dass die Impfung zu keinen Nebenwirkungen führen, die sich negativ auf die Entwicklung von Kindern auswirkt.
Nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales kann der Impfstoff auch die DNA der Menschen nicht verändern, da die mRNA ihre Arbeit außerhalb des Zellkerns verrichtet, in dem die DNA gespeichert ist.
Nach Angaben des Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie haben sich zwischen Juni 2020 und Ende November 2021 in Japan insgesamt 87.800 Vorschulkinder, Pflichtschüler und Gymnasiasten mit dem Coronavirus infiziert, wobei es fast keine schweren Infektionsverläufe gab.
Kritiker und Experten sagen, es sei auch wichtig, dass Kinder und Eltern keine Stigmatisierung erfahren, wenn sie sich impfen lassen oder nicht.