Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Japan mit einem massiven Arbeitskräftemangel kämpft. Der könnte sich nach neuesten Untersuchungen allerdings schneller verschlimmern als angenommen. Besonders im medizinischen Bereich drohen große Probleme beim Personal.
Das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales veröffentlichte kürzlich den Entwurf seines jährlichen Whitepapers und die Prognosen sind besorgniserregend. Nach der derzeitigen Entwicklung wird befürchtet, dass der Prozentsatz der älteren Bevölkerung bereits 2040 seinen Höhepunkt erreicht.
Jede fünfte Person als medizinisches Personal
Bei den Männern ab 65 Jahren in Japan sollen 40 Prozent im Jahr 2040 um die 90 Jahre alt sein. Bei den Frauen sieht es nicht besser aus, bei ihnen werden unter den Senioren vermutlich 20 Prozent bereits um die 100 Jahre alt werden. Allgemein wird davon gesprochen, dass die 100-jährige Lebensdauer für weitaus mehr Menschen in Reichweite ist.
Gleichzeitig soll es einen massiven Mangel an medizinischem Personal geben, Pflegekräfte mit eingeschlossen. Es benötigt vermutlich 2040 um die 10,7 Millionen Arbeitskräfte in dem Bereich, um die Nachfrage zu decken. Auf die Bevölkerung übertragen bedeutet das, dass jede fünfte Person in dem Sektor arbeiten muss.
Senioren sollen Arbeitskräfte ausgleichen
Der Bericht des Ministeriums betont deswegen nachdrücklich, wie wichtig die nachhaltige Stärkung des Systems für soziale Sicherheit ist. Nur so lässt sich laut ihnen das Problem wirklich bewältigen, da bereits jetzt Japan mit der Sicherung der Arbeitskräfte nicht ansatzweise hinterherkommt.
Zusätzlich wird dazu aufgerufen, ältere Menschen zu ermutigen und zu unterstützen länger zu arbeiten. Sie könnten so selbst dabei helfen dem Arbeitskräftemangel in der Medizin und Pflege entgegenzuwirken. Aber auch in anderen Bereichen könnten sie zum Erhalt einer stabilen sozialen Gesellschaft beitragen, wenn sie ihre Rente hinauszögern.
NHK