In der japanischen Präfektur Kyoto bietet eine Firma nun ein spezielles, nur sehr langsam schmelzendes Eis für Menschen mit Dysphagie an, einer Schluckstörung, die dafür sorgt, dass die betroffenen Personen teils nur sehr langsam essen können.
Das neue Eis trägt den Namen „ZuT“ und kann selbst in einem Raum, in dem Temperaturen von um die 35 Grad herrschen, seine Form bis zu eine Stunde lang aufrechterhalten. Eine große Hilfe für Menschen mit Dysphagie, die viel Zeit zum Essen brauchen.
„Schmelzbeständiges“ Eis
Die Idee für ein Eis, das nur sehr langsam schmilzt, stammt von Yuka Fujii, einer zertifizierten Ernährungsberaterin, die für Nakasho Co. tätig ist.
Nachdem sie in Krankenhäusern und Pflegeheimen vieles über Dysphagie erfahren hatte, schlug sie ihrer Firma die Herstellung einer gefrorenen Süßigkeit vor, die trotz hoher Temperaturen nicht schnell schmilzt. Das Unternehmen unterstütze ihre Idee und nahm letztendlich die Herausforderung an.
Inzwischen bietet Nakasho über das Online-Einkaufszentrum Rakuten „ZuT“-Eis in drei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen an: Milch, Schokolade und Erdbeere.
Süßes Eis, gesalzene Preise
Ein Satz von sechs 90-Milliliter-Bechern „ZuT“-Eis kostet einschließlich Steuern rund 5.000 Yen (etwa 36,20 Euro).
Der hohe Preis erklärt sich unter anderem durch eine der Grundzutaten, die für die Herstellung der besonderen Eisspezialität benötigt wird.
Nakasho verwendet für die Eisproduktion teure Jersey-Milch, die in der Dairy Kitchen Sora der Tango Jersey Farm in Kyotango zusammen mit anderen lokalen Zutaten hergestellt wird.
„Wir werden ein Massenproduktionssystem einrichten, um den Preis zu senken, damit mehr Dysphagie-Patienten es ausprobieren können“, sagte Fujii.
Von Erdbeeren und Meeresalgen
Milchfett, Wasser und Luftblasen trennen sich für gewöhnlich, wenn Eis hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Das Eis schmilzt.
Dieser Trennungs- und Schmelzprozess kann allerdings durch die Verwendung von aus Erdbeeren gewonnenem Polyphenol und einem speziellen Inhaltsstoff aus Meeresalgen deutlich verlangsamt werden.
Auf der Basis dieser Erkenntnisse Eis herzustellen ist möglich, aber dennoch alles anderes als leicht. Wird Milch mit Algen vermischt, steigt ihre Viskosität. Die Zutaten miteinander zu vermischen, wird so deutlich schwieriger.
Ausdauernde Trial-and-Error-Bemühungen führten das Unternehmen letztendlich zum Erfolg.