Die japanische Regierung erwägt eine Verlängerung des „Quasi-Ausnahmezustands“ in Tokyo und den drei angrenzenden Präfekturen, da die Infektionszahlen in der Region wieder steigen.
Die Entscheidung über eine Verlängerung soll in der nächsten Woche fallen. Laut einiger Regierungsmitglieder ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass ein erneuter Ausnahmezustand über Tokyo verhängt wird.
Starker Anstieg an Neuinfektionen in Tokyo
Japans Hauptstadt meldete am Mittwoch 714 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das ist der stärkste Anstieg, seitdem der Ausnahmezustand beendet wurde.
Der rollierende Sieben-Tage-Durchschnitt der Infektionen pro Tag in Tokio lag bei 508,4 und überschritt damit die 500er-Marke und erreichte so die Stufe 4 auf der Infektionsskala der Regierung.
Der „Quasi-Ausnahmezustand“ ist derzeit in 11 Präfekturen verhängt worden. Die Maßnahmen sind ähnlich wie im regulären Ausnahmezustand, allerdings darf mittlerweile wieder Alkohol ausgeschenkt werden.
Die Stadtverwaltung von Tokyo hatte bereits erklärt, dass der Ausschank wieder eingestellt werden soll, wenn die Situation die 4. Stufe der Skala der Regierung erreicht.
Delta-Variante macht bisher 30 Prozent aller Infektionen aus
Laut dem nationalen Institut für Infektionskrankheiten macht die Delta-Variante des Coronavirus mittlerweile 30 Prozent aller Infektionen aus. Das Institut warnt davor, dass die Zahl Mitte Juli die 50 Prozent überschreiten könnte.
Da die Olympischen Spiele am 23. Juli in Japans Hauptstart starten werden, gibt es nun auch von Premierminister Yoshihide Suga die Aussage, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden können, wenn sich die Situation verschlechtert.
Der olympische Fackellauf in der Metropole wurde mittlerweile von fast allen öffentlichen Straßen verbannt.