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HomeNachrichten aus JapanGesundheit & WissenschaftKrankenhäuser in Japan haben erneut Probleme, Notfallpatienten zu behandeln

Gesundheitssystem wieder am Limit

Krankenhäuser in Japan haben erneut Probleme, Notfallpatienten zu behandeln

Wie bereits bei früheren Infektionswellen haben Krankenhäuser in Japan wieder Probleme Notfallpatienten aufzunehmen, da mehr Betten für Coronapatienten bereitgestellt werden mussten.

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Die Situation ist dieses Mal allerdings gravierender. Laut der Behörde für Brand- und Katastrophenschutz (FMDA) haben Rettungskräfte in der Woche bis zum 23. Januar mehr als 30 Minuten benötigt, um ein Bett in einem Krankenhaus für einen Notfallpatienten zu finden. Insgesamt ist dies bei 4.950 medizinischen Notfällen passiert.

Krankenhäuser haben kaum noch Behandlungsplätze

Dabei verbrachten die Rettungskräfte mindestens 30 Minuten am Einsatzort und sie kontaktierten mindestens vier Krankenhäuser auf der Suche nach einem Behandlungsplatz.

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Erfahrungsgemäß steigt in Japan die Zahl der Notrufe im Winter an, da mehr Menschen an Lungenentzündungen leiden und es mehr Unfälle auf vereisten Gehwegen gibt.

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Nach Angaben der FDMA betrafen 1.416 der 4.950 Notfälle Personen mit Verdacht auf COVID-19. Dies ist die vierthöchste Zahl aller Zeiten.

Die FDMA führt seit April 2020 eine Statistik über die Probleme bei der Aufnahme von Notfallpatienten in Krankenhäusern. Die Zahlen verliefen parallel zu dem Anstieg und dem Rückgang von Coronainfektionen.

Da immer mehr Krankenhäuser Betten für die Behandlung von Coronapatienten bereitstellen müssen, haben viele die Anzahl der Aufnahmen anderer Patienten reduziert.

Einige Ärzte sind mittlerweile dazu übergangen, einen Notfallpatienten direkt im Krankenwagen zu behandeln, da kein freier Behandlungsplatz in ihrer Klinik verfügbar war.

Anweisung des Ministeriums kann nicht umgesetzt werden

Das Gesundheitsministerium hat am 20. Januar eine Anweisung an die Präfekturverwaltungen herausgegeben, die es medizinischen Einrichtungen erlaubt, Notfallpatienten in den für Coronapatienten vorgesehenen Stationen aufzunehmen.

Notfallmediziner erklärten jedoch, dass es schwierig sei, solche Stationen für Notfallpatienten umzuwandeln, da Coronapatienten eindeutig von anderen Patienten im Krankenhaus getrennt werden müssten.

Außerdem sind viele Stationen mittlerweile fast vollständig ausgelastet und es wird immer schwieriger, Patienten zu behandeln.

Auch Ambulanzen haben Probleme

Allerdings gibt es nicht nur Probleme mit Notfallpatienten, auch Ambulanzen, die für die Menschen in Japan die erste Anlaufstelle sind, um zu überprüfen, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sind mittlerweile überlastet.

Japans Gesundheitsministerium erklärte am Montag, dass junge Menschen mit einem geringen Risiko für schwere COVID-19-Symptome sich zu Hause erholen können, statt in Krankenhäuser in Regionen zu gehen, in denen mit einer Überlastung der medizinischen Systeme zu rechnen ist.

Damit sollen die Gesundheitseinrichtungen entlastet und verhindert werden, dass ältere Menschen, die ein höheres Risiko einer schweren Erkrankung haben, unbehandelt bleiben.

Das Problem ist allerdings, dass die Zahl der Neuinfektionen jeden Tag neue Rekordwerte erreicht. Dies führt dazu, dass einige Einrichtungen bereits ihre Warteräume erweitern mussten, um die Menge an Menschen überhaupt unterzubringen.

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