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HomeNachrichten aus JapanGesundheit & WissenschaftMehrere Wissenschaftler fordern von japanische Behörden schärfere Corona-Maßnahmen

Behörden müssen endlich handeln

Mehrere Wissenschaftler fordern von japanische Behörden schärfere Corona-Maßnahmen

MA: Eine Gruppe von 40 Wissenschaftlern hat die Behörden in Japan dazu aufgerufen, schärfere Corona-Maßnahmen einzuführen, um so ein besseres Verständnis für die Pandemie in der Öffentlichkeit zu schaffen.

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Die aktuellen Maßnahmen reichen laut der Gruppe nicht aus, um die Pandemie, die sich in Japan immer weiter ausbreitet, unter Kontrolle zu bringen. Damit steht die Gruppe nicht allein, bereits Mitte August haben Gesundheitsexperten strengere Maßnahmen gefordert.

Wissenschaftler widersprechen den japanischen Behörden

Tsuyoshi Hondo, Leiter der Gruppe und Professor für klinische Ökologie an der Universität Tohoku, hielt am 27. August eine Pressekonferenz ab und warnte: „Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus beschränken sich nicht nur darauf, auf Ausflüge zu verzichten und die Art und Weise, wie man seinen Aktivitäten nachgeht, zu ändern. Ich finde es seltsam, dass die nationalen und lokalen Behörden sagen, sie hätten alle Möglichkeiten ausgeschöpft, obwohl die Expertise der Spezialisten nicht voll ausgeschöpft worden ist“.

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In einer Erklärung zitiert die Gruppe von Wissenschaftlern neuste Forschungsergebnisse, die zeigen, dass das Virus am häufigsten durch Aerosole übertragen wird.

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Zudem weisen sie darauf hin, dass Urethan- und normale Stoffmasken gegen Aerosole unwirksam sind.

„Einige Länder das Tragen von Masken aus Urethan verboten haben, daher müssen die Behörden ebenfalls einen gesetzlichen Rahmen schaffen, um die Menschen dazu zu bewegen, Masken aus Vliesstoff zu tragen. Diese können eine Infektion verhindern“, heißt es in der Erklärung.

Lockdown sollte in Betracht gezogen werden

Die Wissenschaftler weisen auch darauf hin, dass Aerosole zwar lange in der Raumluft verbleiben, aber eine gründliche Belüftung weit mehr erfordert als das Öffnen eines Fensters für kurze Zeit. Außerdem gibt es viele Einrichtungen, in denen man die Fenster gar nicht öffnen könne.

Die Behörden sollen daher die Menschen dazu bewegen, dass sie Luftreiniger einsetzten und Räume, in denen sich keine Fenster öffnen lassen, meiden.

Darüber hinaus stellte die Gruppe fest, dass sich Infektionen nicht unbedingt ausbreiten, wenn an Orten, an denen Menschen miteinander in Kontakt kommen, wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Außerdem wird in der Erklärung auch darauf hingewiesen, dass die Regierung die Möglichkeit eines Lockdowns in Betracht ziehen sollte. Bereits die Gouverneure der Präfekturen in Japan hatten einen Lockdown gefördert, der allerdings von der japanischen Regierung abgelehnt wird.

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