Da die Zahl der Neuinfektionen in der Metropolregion Tokyo stark ansteigt, hat die Metropolverwaltung und die Verwaltungen der umliegenden Präfekturen bei der japanischen Regierung strengere Coronamaßnahmen, den sogenannten „Quasi-Ausnahmezustand“, beantragt.
Die Gouverneure von Tokyo, Saitama, Chiba und Kanagawa haben sich bei einer Videokonferenz zu diesem Schritt entschlossen, da sich Japan inmitten einer sechsten Infektionswelle befindet und sich die Omikron-Variante immer schneller ausbreitet.
Metropolregion rechnet mit steigenden Infektionszahlen
Neben der Metropolregion wollen auch Aichi, Gifu und Mie in den nächsten Tagen den „Quasi-Ausnahmezustand“ beantragen.
Die Maßnahme ermöglicht den Präfekturen, Infektionsschutzmaßnahmen zu erlassen, die allerdings auf bestimmte Gebiete oder Branchen begrenzt sind. Die nächste Stufe wäre der Ausnahmezustand, der dann für eine ganze Präfektur gilt.
Tokyos Gouverneurin, Yuriko Koike, teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass die Belegungsrate für die Krankenhausbetten, die für Coronapatienten reserviert sind, bei fast 20 Prozent liegt.
Vergangene Woche sagte die Gouverneurin, dass bei 20 Prozent Belegungsrate der „Quasi-Ausnahmezustand“ beantragt wird, sollten 50 Prozent erreicht werden, wird der reguläre Ausnahmezustand beantragt.
Es ist wahrscheinlich, dass sich die Präfekturen bei den Maßnahmen insbesondere auf Restaurants beschränken und die Kürzung der Öffnungszeiten sowie eine Einschränkung beim Alkoholausschank fordern. Zudem dürfte erneut ein Aufruf an die Einwohner erfolgen, nicht über die Grenzen der Präfekturen hinaus zu reisen.
Regierung will schnell entscheiden
Die japanische Regierung hat angedeutet, dass sie bei Bedarf rasch die Ausrufung des „Quasi-Außnahmezustands“ in Erwägung ziehen wird. Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte zur Situation: „Die Zahl der neuen Fälle steige mit einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit, nicht nur in der Metropolregion, sondern auch anderswo“.
Japans Premierminister Fumio Kishida kündigte letzte Woche an, dass die von den Selbstverteidigungskräften in Tokyo und Osaka betriebenen Impfzentren wiedereröffnet würden, um die Auffrischungsimpfungen für die Bevölkerung zu beschleunigen.
Das Verteidigungsministerium wird bereits am Dienstag über den Zeitplan für die Verabreichung der dritten Impfung an Personen ab 18 Jahren entscheiden.