Japanischen Krankenhäusern fehlt es an Personal, was sich auf Familien mit kranken Kindern auswirkt. Eine Umfrage der St. Luke’s International University ergab, dass 85 Prozent der Familien ihre Kinder ganztags in medizinischen Einrichtungen betreuen müssen, obwohl sie Patientengebühren bezahlen.
70 Prozent der Familien können daher nicht regelmäßig arbeiten, müssen Urlaub nehmen oder ganz kündigen. Hinzu kommt, dass viele Einrichtungen nicht ausreichend ausgestattet sind, um auch die Eltern aufzunehmen.
Krankenhäuser versorgen Eltern oft nicht mit
Die Krankenhäuser bieten oft keine Betten für die Eltern an, die bei ihren Kindern sein wollen, und servieren ihnen auch keine Mahlzeiten. Trotzdem müssen manche Eltern monatelang ihre Kinder in den Einrichtungen selbst betreuen.
Die Umfrage, die in Zusammenarbeit mit Keep Moms Smiling durchgeführt wurde, zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der Eltern, die ihre Kinder in den Kliniken pflegen müssen, unter gesundheitlichen Problemen leiden, weil sie nicht genug Schlaf und Essen bekommen.
Nach der Dauer des Krankenhausaufenthalts betrachtet, blieben 85 Prozent der Eltern von Kindern, die weniger als einen Monat im Krankenhaus waren, bei ihnen, während 86 Prozent ihre Kinder, die länger im Krankenhaus waren, begleiteten. Viele Eltern, etwa 30 Prozent, gaben an, sie hätten niemanden, der sie bei der Betreuung ihres Kindes vertreten könnte.
Die Umfrage ergab, dass 45 Prozent der Befragten berufstätig waren, wobei die Hälfte sich nach dem Krankenhausaufenthalt ihres Kindes finanziell unsicherer fühlten.
Ministerium will für Besserung sorgen
Wegen der anhaltenden Kritik hat Japans Gesundheitsminister mittlerweile eine Studie in Auftrag gegeben, um die Situation zu beurteilen und schnell eine Besserung zu ermöglichen.
„Wir möchten auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie geeignete Schritte in Erwägung ziehen“, sagte Japans Minister für Gesundheit, Arbeit und Soziales, Shigeyuki Goto.
Nach Angaben des Ministeriums umfasst die Studie der Regierung landesweit rund 300 Krankenhäuser und etwa 3.000 Personen, deren Familienangehörige im Krankenhaus liegen.