Japans Premierminister hat Heuschnupfen vor einiger Zeit zu einem sozialen Problem erklärt. Daher haben einige japanische Politiker nun eine parteiübergreifende Gruppe gebildet und der allergischen Erkrankung den Kampf angesagt.
Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung des Landes ist von der allergischen Erkrankung betroffen.
Druck auf die Regierung für Maßnahmen gegen Heuschnupfen
Mehr als 70 Politiker haben sich zusammengeschlossen, um Druck auf die japanische Regierung auszuüben, damit Maßnahmen gegen Heuschnupfen ergriffen werden.
Shunichi Yamaguchi, der zum Vorsitzenden der überparteilichen Gruppe gewählt wurde, sagte zu Beginn des ersten Treffens: „Wir werden uns dafür einsetzen, dass so viele Menschen wie möglich den Frühling genießen können, ohne an Pollenallergien zu leiden.“
Yamaguchi erklärte, dass die parteiübergreifende Gruppe bei der Regierung darauf hinwirken werde, dass die Ergebnisse ihrer Diskussionen in den jährlichen wirtschaftspolitischen Entwurf einfließen, der im Juni erstellt wird.
Japans Premierminister erklärte Anfang April, dass Heuschnupfen ein großes gesellschaftliches Problem sei und beauftragte seine Minister, bis Juni ein umfangreiches Maßnahmenpaket zu erstellen, um die Pollenallergie in den nächsten 10 Jahren wirksamer bekämpfen zu können.
Kampf den Zedernbäumen
Zu den Maßnahmen wird wahrscheinlich gehören, dass mehr Zedernbäume abgeholzt werden und die Pollenvorhersage verbessert wird. Auch die Förderung von Therapien könne dazu gehören.
In der Zeit des rasanten Wirtschaftswachstums nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Japan viele Zedern gepflanzt, um die Umwelt zu schützen. Das hat jedoch dazu geführt, dass viele Menschen noch Jahrzehnte später unter Pollenallergien leiden.
Obwohl eine neue Art, die weniger Pollen ausstößt, eingeführt wurde, konnten sie ihre pollenlastigen Zedernbäume aufgrund der mangelnden Nachfrage nach heimischem Holz nicht nennenswert verdrängen, was im Frühjahr in vielen Teilen des Landes zu einem Überschuss an Pollen in der Atmosphäre führt.
Obwohl es keine offiziellen Daten gibt, ergab eine von einer Gruppe von HNO-Ärzten durchgeführte Umfrage, dass 2019 42,5 Prozent der Menschen in Japan an Heuschnupfen litten, gegenüber 29,8 Prozent im Jahr 2008 und 19,6 Prozent im Jahr 1998.
Trotzdem hat die japanische Regierung 2019 beschlossen, dass Medikamente, die die Symptome lindern können, von der Krankenversicherung nicht mehr bezahlt werden.