Vor wenigen Tagen haben Forscher der Universität Kyoto ihr neuestes Projekt offiziell vorgestellt. Das Team unter Leitung eines Informatikprofessors hat einen humanoiden Roboter vorgestellt, der speziell für die Konversation entwickelt wurde. Dank moderner Technik kann dieser nicht nur reden, sondern auch lachen.
Lachen aus der Geisterbahn
Der Roboter an sich hat keinen eigenen Sinn für Humor, aber die Forscher haben ihm 82 Beispiele von Gesprächen echter Menschen eingespeichert. Mittels KI (künstlicher Intelligenz) soll die Maschine dann in die Lage versetzt werden, Lachen beim Gesprächspartner zu erkennen und dann selbst einzustimmen. Wenn ein Mensch mit dem Roboter spricht und anfängt zu lachen, soll dieser selbst mitlachen können. Dabei reagiert das System sowohl auf die Lautstärke als auch die Intensität und ahmt diese ebenfalls nach.
Kleine Nebensätze, die auch in echten Gesprächen verwendet werden, hat die KI ebenfalls schon gelernt und kann sie vor das Lachen setzen oder sie anfügen. Die Idee an sich stößt auf Begeisterung, allerdings sorgen der starre Blick des Roboters und die eingeschränkte Bewegung der Mimik dafür, dass das System noch nicht wirklich überzeugen kann. Ein freundliches Gespräch kommt so eher nicht zustande – das denken auch die meisten Kommentatoren auf Twitter.
人の笑い声の特徴を分析して、一緒に笑い声を出す機能を搭載した人型のロボットを京都大学の研究グループが開発しました。https://t.co/tyBHa5QIoe#nhk_video pic.twitter.com/xcZK7Obmj6
— NHKニュース (@nhk_news) September 28, 2022
System soll ausgebaut werden
Bei den meisten Menschen sorgt der lachende Roboter bisher eher für beängstigende Gefühle. Gleichzeitig hinterfragen die Menschen die Idee, einen lachenden Roboter zu bauen. Laut Angaben der Forscher aus Kyoto gab die alternde Bevölkerung in Japan den Anstoß für die Erfindung. Die Lebenserwartung steigt auch in Japan immer höher, allerdings werden immer weniger Kinder geboren. Die Wahrscheinlichkeit, im Alter mehr Zeit allein zu verbringen, steigt. Das Forscher-Team aus Kyoto will seinen lachenden Roboter so weit entwickeln, dass er mit Menschen selbständig Dialoge führen und dabei auch die auf Gefühle seines Gesprächspartners reagieren kann.
Die KI sollte in der Lage sein, bei Bedarf Trost zu spenden oder geistige Anregungen zu geben, damit die älteren Menschen geistig aktiv bleiben. Die erste Vorstellung verlief eher hölzern, was auch daran liegt, dass man von der menschlichen Seite des elektronischen Gesprächspartners nicht so viel bemerkt. In Zukunft wollen die Forscher daran arbeiten, dass ihr neuer Begleiter für den Alltag weichere Gesichtszüge mit mehr Mimik bekommt. Dann steigen auch die Chancen, dass der Roboter beim Gesprächspartner nicht für Angst und Unwohlsein führt.