Die öffentlichen Gesundheitszentren in Japan sind durch den starken Anstieg der Neuinfektionen erneut komplett überlastet. Die Zentren sind für die Krankenhauseinweisungen von Menschen, die sich infiziert haben und für die Gesundheitsüberwachung derer, die sich zu Hause auskurieren, verantwortlich.
Für die Menschen in Japan führt diese Überlastung zu einigen Problemen, denn da die Gesundheitsüberwachung nur noch lückenhaft durchgeführt wird, wird im Fall, dass eine Infektion akut wird, nicht reagiert. Auch die Versorgung von Menschen, die sich in Quarantäne befinden, funktioniert nicht mehr richtig, so häufen sich die Fälle von Personen, die angeben, keine Lebensmittellieferungen mehr zu erhalten.
Gesundheitszentren erleben eine Flut von Anfragen
Die Gesundheitszentren sind in der Regel für mehrere Städte verantwortlich. So auch das Zentrum in der Stadt Numazu, in der Präfektur Shizuoka, wo zuletzt 1.650 Neuinfektionen gemeldet wurden. Das Zentrum ist für fünf Städte zuständig und erlebt aktuell eine Flut von Anrufen.
In der medizinischen Abteilung arbeiten etwa 30 Personen, die hauptsächlich mit der epidemiologischen Erhebung betraut sind, also mit der Befragung von Personen, die positiv getestet wurden.
Das Zentrum hat seine Lehren aus der fünften Coronavirus-Welle im Sommer 2021 gezogen, als sich die Infektionen ähnlich explosionsartig ausbreiteten, und hat das für COVID-19 zuständige Personal um mehr als 10 Prozent aufgestockt, um der sechsten Welle gewachsen zu sein.
Seit Mitte Januar können die Mitarbeiter allerdings kaum noch mit der Flut an Anfragen mithalten. Also rund einen Monat, nachdem sich Omikron in Japan auszubreiten begonnen hatte.
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Die Zahl, der dem Gesundheitszentrum gemeldeten Infektionen, lag am 6. Januar bei 30, einen Tag später bereits bei 52 und am 13. Januar stieg sie auf 106 an. Seit dem 11. Januar ist man mit der Erhebung der Daten im Rückstand und damit auch mit der Kontaktverfolgung.
Obwohl eine Infektion mit Omikron seltener schwere Infektionen verursacht, steigt die Zahl der Menschen, die sich in einem Krankenhaus behandeln lassen müssen, was die medizinischen Einrichtungen unter Druck setzt.
Da die Zahl der Infektionen immer weiter ansteigt, erwarten einige Gesundheitszentren, dass sie demnächst keine Möglichkeit mehr haben, die Versorgung aufrecht zuhalten.