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Kritik an der Regierung

Gouverneure fordern Lockdown für Japan

Die Gouverneure der 47 Präfekturen haben am Freitag die japanische Regierung aufgefordert, einen Lockdown für das Land in Betracht zu ziehen, um so die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen.

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Zudem nannten sie die aktuellen Maßnahmen als unwirksam gegen die Delta-Variante.

Gouverneure fordern schärfere Maßnahmen

Die Forderung der Gouverneure kommt, nachdem gestern in sieben weiteren Präfekturen der Ausnahmezustand in Kraft getreten ist, der die Verbreitung der bisher größten Infektionswelle in Japan eindämmen soll.

Bespiele wie Tokyo zeigen allerdings, dass sich die Pandemie so nicht eindämmen lässt.

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Immer wieder wurde angesichts der steigenden Infektionszahlen ein Lockdown gefordert, Japans Premierminister Yoshihide Suga lehnt diese Maßnahme allerdings als ungeeignet für das Land ab.

Die größte Frage ist allerdings, wie sich die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken lässt, da der Anstieg der Infektionen keinen Einfluss mehr auf das Verhalten der Bevölkerung zu haben scheint.

Die Gouverneure haben daher eine Reihe von Vorschlägen zusammengestellt, die demnächst der japanischen Regierung vorgelegt werden sollen. Die Hauptforderung ist der Lockdown, da dieser als am besten geeignet angesehen wird, um das Verhalten der Menschen zu ändern.

Außerdem wird ein landesweiter Ausnahmezustand gefordert, um so zu verhindern, dass Menschen über die Präfekturgrenzen reisen. Und der allgemeine Umgang der japanischen Regierung mit der Pandemie wird insgesamt kritisiert.

Maßnahmen der Regierung ohne Wirkung

Japans Premierminister hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, nicht mehr zu überfüllten Plätzen zu gehen und Unternehmen gebeten wieder mehr auf Homeoffice zusetzten.

Laut Kabinettschef Katsunobu Kato, ist die Anzahl der Menschen in den Vergnügungsvierteln der Hauptstadt seit Anfang Juli um etwa 35 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig versprach er, dass die Regierung alles dafür tun werde, um die Zahl um 50 Prozent zu senken.

Zwar stehen nun weitere Präfekturen unter dem Ausnahmezustand und unter der Vorstufe, dem „Quasi-Ausnahmezustand“, allerdings berichten viele Menschen, dass sich nichts geändert habe. Insbesondere ist die Zahl der Pendler nicht zurückgegangen.

Aufgehoben werden sollen die Maßnahmen, wenn die medizinische Versorgung sichergestellt ist, ob das Ziel allerdings so schnell erreicht wird, ist angesichts der immer weiter steigenden Infektionszahlen zu bezweifeln.

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