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HomeNachrichten aus JapanGraffito am Yasukuni-Schrein droht alle Menschen von Wuhan umzubringen

Schriftzug wurde auf öffentlicher Herrentoilette gefunden

Graffito am Yasukuni-Schrein droht alle Menschen von Wuhan umzubringen

Der Coronavirus hat nicht nur eine Welle des Zusammenhalts ausgelöst, sondern ebenfalls den Rassismus gegenüber Chinesen verstärkt. Auch in Japan mussten Menschen mit chinesischen Wurzeln immer wieder in den letzten Wochen Rassismus erleben. Die Polizei von Tokyo hat nun am Yasukuni Schrein ein Graffito gefunden, dass mit der Ermordung aller Menschen der chinesischen Stadt Wuhan droht.

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Wuhan gilt als weltweites Epizentrum von Covid-19, wo der Ausbruch des Virus begann. Das Graffito wurde laut der Polizei am Montag auf einer öffentlichen Männertoilette am Schrein entdeckt. Es ist auf Japanisch verfasst und ruft direkt zur Ermordung der Stadtbewohner auf. Für das Graffito wurde wohl nur ein einfacher schwarzer Marker verwendet.

Schrein gilt bei anderen Asiaten als negativer Ort

Hinweise zu einem möglichen Täter gibt es nach bisherigen Angaben wohl noch nicht: Es wird aufgrund des Fundortes jedoch vermutete, dass es sich um einen Mann handelt. Die Polizei ermittel bis jetzt allerdings nur wegen Sachbeschädigung und nicht wegen Hassreden.

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Was das Graffito allerdings noch geschmackloser macht, ist der gewählte Ort. Der Yasukuni Schrein ist den verschiedenen Kriegsopfern gewidmet. Da am Schrein allerdings ebenfalls Kreisverbrecher geehrt werden und die Kriegsverbrechen der kaiserlichen japanischen Armee verschwiegen oder beschönigt werden, steht der Schrein unter scharfer Kritik.

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Rassismus trifft Chinesen in Japan

Noch heute gilt er deswegen bei anderen asiatischen Ländern wie China und Südkorea als Symbol des vergangenen Militarismus von Japan unter dem sie viele Jahre litten.

Leider sind derartige Drohungen zurzeit in Japan keine Einzellfälle. Ein chinesisches Restaurant in Yokohama erhielt rassistische Briefe, in denen sie zum Verlassen von Japan aufgefordert wurden. Allgemein musste Yokohamas Chinatown mit rassistischen Vorfällen kämpfen. Umso dankbarer waren die Menschen für die Unterstützung von Japanern, die sich gegen den Hass stellten.

Kyodo

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