In Japan bemühen sich die Unternehmen, mehr und mehr Mitarbeiter einzustellen, die Englisch sprechen. Einige gehen sogar so weit, Englisch als offizielle Sprache während der Arbeit einzuführen.
Der Trend, eine Fremdsprache zur „Firmensprache“ zu machen, entwickelt sich in Japan seit mehr als einem Jahrzehnt, und immer mehr Unternehmen springen auf diesen Zug auf. Ein Grund dafür ist die Globalisierung.
Immer mehr Unternehmen ändern ihre „Firmensprache“
2021 machte Fast Retailing, der Betreiber der Bekleidungskette Uniqlo, es für seine Mitarbeiter zur Pflicht, während der Arbeitszeit Englisch zu sprechen.
Rakuten kündigte bereits 2010 an, dass die Fremdsprache im Unternehmen Pflicht wird. Geschäftstreffen und interne Besprechungen werden seitdem ausschließlich auf Englisch abgehalten.
„Es gibt jetzt weniger Anlässe, bei denen nur Japaner anwesend sind“, so ein Sprecher von Rakuten.
Auch der Elektronikkonzern Sharp kündigte Ende Juni an, dass seine Mitarbeiter zukünftig während ihrer Arbeitszeit Englisch sprechen müssen.
Ein weiteres Beispiel ist das Unternehmen Takeda Pharmaceutical, das 2014 seinen ersten nicht japanischen Präsidenten ernannte. Da mittlerweile 13 der 18 Führungskräfte des Unternehmens nicht aus Japan stammen, werden alle Vorstandssitzungen auf Englisch abgehalten.
Die Entscheidung der Unternehmen wird jedoch nicht von allen Mitarbeitern positiv aufgenommen, und es gibt einige Beschwerden, insbesondere von Mitarbeitern, die nur mit dem japanischen Markt zu tun haben.
Außerdem fehlt es teilweise an Weiterbildungsangeboten. Sharp hat noch nicht bekannt gegeben, welche Schulungsprogramme den Mitarbeitern angeboten werden sollen.
Japanische Regierung will Englisch im Unterricht fördern
Die japanische Regierung versucht mit verschiedenen Maßnahmen, den Englischunterricht in seinen Schulen zu verbessern. Allerdings zeigen Umfragen immer wieder, dass die Kenntnisse der japanischen Schüler landesweit auf niedrigem Niveau sind.
Aber auch die japanischen Behörden sind nicht unbedingt in der Lage, mit gutem Beispiel voranzugehen, denn auf vielen Schildern und offiziellen Websites findet man immer wieder Sätze, die falsch übersetzt wurden.