Anzeige
HomeNachrichten aus JapanGrüne Oase in Tokyo wird Opfer eines Sanierungsprojekts

Fast 1.000 Bäume könnten gefällt werden

Grüne Oase in Tokyo wird Opfer eines Sanierungsprojekts

Trotz heftiger Kritik hat der Stadtplanungsrat von Tokyo am 9. Februar den Weg für ein Sanierungsprojekt freigemacht, dem eine grüne Oase zum Opfer fallen wird. Ca. 1.000 Bäume des Meiji Jingu Gaien könnten gefällt werden. Das Areal ist bei den Einwohnern der Metropole beliebt, wird aber bis zu 70 Prozent seiner Bepflanzung verlieren, um Platz für Hochhäuser und andere Einrichtungen zu machen.

Anzeige

Das japanische ICOMOS-Nationalkomitee, ein Beratungsgremium der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), hat eine dringende Überarbeitung des Projekts gefordert. Dennoch gab der Stadtplanungsrat der Metropolregion am 9. Februar grünes Licht für das Projekt.

Immer mehr Grünflächen fallen in Tokyo Bauprojekten zum Opfer

Das Sanierungsgebiet umfasst etwa 66 Hektar in den Bezirken Shinjuku, Shibuja und Minato in Tokyo. Damit setzt sich der Trend in der japanischen Hauptstadt fort, dass immer mehr Grünflächen Bauprojekten zum Opfer fallen.

LESEN SIE AUCH:  Sanierungsprojekt für Akihabara stößt auf gemischte Reaktionen

Die Bauträger haben sich jedoch verpflichtet, eine berühmte, von Gingko-Bäumen gesäumte Allee zu erhalten, die sich von der Aoyama-dori-Straße bis zur Meiji Memorial Picture Gallery erstreckt.

Anzeige

Laut dem Entwurf der Umweltverträglichkeitsprüfung, den die Bauherren der Stadtverwaltung vorgelegt haben, hat eine Untersuchung der Pflanzen und Bäume ergeben, dass es 1.114 gesunde und 267 kranke Bäume gibt.

Im Moment planen die Entwickler, 340 Bäume zu erhalten, 70 zu verpflanzen und 971 zu fällen. Eine endgültige Entscheidung über das Schicksal der Bäume steht allerdings noch aus.

Grüne Oase war erstes Naturschutzgebiet in Japan

Der Plan sieht vor, das Meiji-Jingu-Stadion und das Chichibunomiya-Rugby-Stadion abzureißen und ihre Standorte schrittweise zu verlegen.

Das Gebiet war das erste in Japan, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, um die natürliche Landschaft zu erhalten.

Das japanische ICOMOS-Nationalkomitee, das sich aus Experten und Gruppen zusammensetzt, die sich für die Erhaltung von Kulturgütern einsetzen, hat sich dafür ausgesprochen, dass der Sanierungsplan überarbeitet werden sollte.

„Das Gebiet ist Teil des japanischen Kulturerbes, das in der internationalen Gemeinschaft hohes Ansehen genießt“, so das ICOMOS. „Die natürlichen Grünflächen sind für die Öffentlichkeit von großer Bedeutung und dienen dem öffentlichen Interesse“.

Anzeige
Anzeige