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Todesfall soll genau untersucht werden

Hana Kimuras Mutter verklagt Fuji Television Network Inc.

Letztes Jahr sorgte der Tod der Wrestlerin Hana Kimura für weltweites Aufsehen und machte in Japan auf das Thema Cybermobbing aufmerksam. Ihre Mutter kämpft nun seit über einem Jahr dafür, dass der Fall Konsequenzen hat und sie will jetzt eine Klage gegen den Fernsehsender Fuji Television Network Inc. einreichen.

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Kyoko Kimura kündigte an, dass sie nächstes Jahr eine Schadensersatzklage gegen den Sender und die Produktionsfirma von der beliebten Reality-TV-Show „Terrace House Tokyo“ einreichen wird. Vorab wurde bereits beim Bezirksgericht von Tokyo ein Antrag auf Beweissicherung eingereicht.

Schwere Vorwürfe gegen den Sender und Produzenten bleiben

Unter anderem soll unveröffentlichtes Filmmaterial aus der Show eingesehen werden. Am Freitag stimmte das Gericht zu und forderte die Produktionsfirma auf, die unbearbeiteten Tonbänder und Drehbücher vorzulegen. Das Unternehmen weigert sich allerdings und will die Anordnung anfechten. Einen Grund nannten sie nicht.

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Kyoko Kimura gab während einer Pressekonferenz an, dass aufrichtig der Grund für den Selbstmord ihrer 22 Jahre alten Tochter untersucht werden soll. Sie wies dabei darauf hin, dass Hana Kimura nur eine Woche vor dem Tod gesagt hatte, dass die Produzenten die Darsteller der Show nicht wie Menschen behandeln.

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Ebenfalls hatte sie kurz vor ihrem Tod erwähnt, dass die Darsteller gewisse Dinge spielen mussten und für bestimmte Handlungen unter Druck gesetzt wurden. In ihrem Fall sollte sie einem anderem Darsteller ins Gesicht schlagen, weil er eins ihrer Wrestling-Kostüme versehentlich zerstört hatte.

Hana Kimura weigerte sich jedoch und schlug am Ende nur die Mütze des Mannes herunter. Die Szene reichte aber aus, dass sie online das Opfer von massivem Hass wurde, der sie vermutlich in den Tod getrieben hat. Fuji Television und auch der Produzent haben alle bisherigen Anschuldigungen abgestritten. Sie weisen jede Schuld von sich und geben an, dass sie Hana Kimura sogar helfen wollten.

Mutter kämpft weiter für Hana Kimura

Im Juli 2020 reichte Kyoko Kimura einen Beschwerde bei der Broadcasting Ethics & Program Improvement Organization ein. Die Reality-Show hätte die Persönlichkeits- und Menschenrechte ihrer Tochter verletzt. Die Organisation stimmte zu und nannte die Sendung „ethisch problematisch“.

Kimuras Mutter gelangt es bereits zwei Männer ausfindig zu machen und anzuklagen, die wiederholt Hassnachrichten an ihre Tochter geschickt hatten. In beiden Fälle wurden die Täter schuldig gesprochen und Kyoko Kimura erhielt eine Schadensersatzzahlung. Für sie allerdings nur ein schwacher Trost.

Die restlichen Täter und Täterinnen kommen mit ihren Taten davon, da der Tatbestand bereits verjährt ist und sie damit nicht mehr angeklagt werden können. Allerdings hatte der Todesfall dafür gesorgt, dass die Regierung die Gesetze zu Cybermobbing anpasste und nun können Opfer einfacher ihre Täter finden und anklagen lassen.

Anmerkung der Redaktion: Solltet Ihr Suizidgedanken haben, kontaktieren bitte umgehend die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 erhaltet ihr Hilfe.

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