Hunderte Menschen haben am 14. Mai in Okinawa, einen Tag vor dem 50. Jahrestag der Rückgabe der Präfektur an Japan, an einem Friedensmarsch teilgenommen, um die Abschaffung der US-Militärbasen zu fordern.
Ca. 1.000 Menschen nahmen an dem vom Okinawa Heiwa Undo Center (Friedensbewegung) und den Gewerkschaften organisierten Marsch teil.
Erster Friedensmarsch seit drei Jahren
Der Friedensmarsch ist der erste seit drei Jahren und der insgesamt 45. in der Nachkriegszeit. In den vergangenen zwei Jahren konnten wegen der Pandemie keine Märsche stattfinden.
Der Marsch führte über eine Strecke von 9 Kilometern von einer Stadthalle in Ginowan, wo sich der US-Marine-Corps-Luftwaffenstützpunkt Futenma befindet, nach Okinawa-Stadt.
„Wir wollen mit Menschen aus ganz Japan darüber diskutieren, was in Bezug auf die nationale Sicherheit getan werden sollte“, so Kyoko Higa, einer der Organisatorinnen.
Okinawa stand bis 1972 unter der Kontrolle der USA. Nach der Rückgabe an Japan wurde vereinbart, dass dort US-Truppen stationiert bleiben. In der Präfektur befindet sich 70 Prozent der gesamten Fläche in Japan, die ausschließlich vom US-Militär genutzt werden. Okinawa macht allerdings nur 0,6 Prozent der Landesfläche aus.
Unfaire Behandlung des US-Personals
Ein Abkommen zwischen Japan und der USA schützt die US-Militärs und zivilen Mitarbeiter der Basis nach Meinung der Bevölkerung Okinawas in unfairem Maße. US-Soldaten und zivile Beschäftigte auf den Basen, die an Unfällen oder teils schweren Verbrechen beteiligt waren, können kaum zur Rechenschaft gezogen werden und kommen meist ohne Strafe davon.
Laut einer landesweiten Umfrage finden auch 79 Prozent der Menschen in Japan, dass die Belastung ungerecht sei.